
So langsam fällt mir die Decke auf den Kopf, denn ich kann meine Wohnung nicht verlassen. Nee, nicht nur wegen der Krankmeldung, sondern vielmehr weil's mit dem Laufen noch nicht ganz so klappt wie's soll. Aber hinkend kann ich mich schon fortbewegen. Geht zwar alles etwas langsamer, aber es geht.
Da ich die vergangene Woche meist sitzend und mit einer Wärmflasche im Rücken verbracht habe, bot sich die Gelegenheit einige DVDs zu gucken. Über die Dirty Harry-Box habe ich ja schon im letzten Beitrag gesprochen. Aber das große Highlight habe ich absichtlich ausgelassen.
Rechtzeitig zum letzten Wochenende, an dem ich nicht zu Hause war, trudelte bei mir die Flags of Our Fathers/Letters from Iwo Jima-Box ein. Vor allem auf letzteren war ich gespannt, weil es seinerzeit kein Kino gab, das den Film in seinem Programm hatte; zumindest keins in der näheren Umgebung von mir. Also entschloss ich mich auf DVD zu warten, da ich ohnehin beide Filme hintereinander gucken wollte. Wie gesagt, die Gelegenheit bot sich diese Woche. Über Flags of Our Fathers habe ich ja schon mal was geschrieben, nachdem ich ihn im Kino gesehen habe. Letters from Iwo Jima, der von vielen als der bessere angesehen wird, war ein Film, den ich sehr erwartet hatte und der mich nicht enttäuschte.
Clint Eastwood ist mit Letters ein richtiges Meisterstück gelungen, das man durchaus in einem Atemzug mit anderen Anti-Kriegs-Klassikern wie Im Westen nichts Neues, oder Apocalypse NowFull Metal Jacket nennen kann. Dabei schafft es Eastwood dem Zuschauer einen Film zu präsentieren, der ohne viel Säbelgerassel auskommt. Vielmehr konzentriert er sich auf seine Charaktere, um die Situation der japanischen Soldaten in den Höhlensystemen besser darzustellen. Ähnlich wie in Flags bleibt der eigentliche Gegner schemenhaft. Nur als ein verwundeter US-Soldat gefangen wird, nimmt der Feind eine feste Form an. Vorher hatten sich die Japaner auf die Informationen verlassen, die sie von ihren Vorgesetzten bekommen haben. Diese setzten sich aus ähnlicher Propaganda zusammen, wie sie auch die Amerikaner bekommen haben. So entsteht ein sehr persönliches Bild, das von seinen guten Darstellern und Dialogen lebt. Vor allem Ken Watanabe, übrigens der einzige international bekannte japanische Schauspieler in dem Streifen, gibt als General Kuribayashi eine beeindruckende Vorstellung. Ein Film, den man unbedingt gesehen haben sollte.
Ein kleiner Punkt störte mich allerdings bei Letters. Dabei handelt es sich um die deutsche Synchronisation, die sich zwar übersetzungstechnisch nicht sehr von dem japanischen Original unterscheidet, aber der Ton der Vorgesetzten gegenüber den einfachen Soldaten wurde zu sehr entschärft. Auch wenn man der japanischen Sprache nicht mächtig ist, lohnt sich ein Blick auf die Originalfassung auf jeden Fall.

Ach ja, noch ein Wort zu meinem ganz alten DVD-Player. Der Philips DVD 705 funktioniert immer noch einwandfrei, auch wenn er bei neueren Scheiben seine Macken hat. Aber immerhin war er eines der ersten Geräte seiner Art, dessen Umbau auf Regionfree mich damals eine Stange Geld gekostet hat. Dies ist auch der Grund, warum ich mich nicht von ihm trennen kann. Es ist aber interessant zu sehen, was richtige Qualität ist, denn er Medion hat nach zwei Jahren den Geist aufgegeben...