3. Juli 2007

Pathfinder - Fährte des Kriegers

Es war einmal ein norwegischer Film aus dem Jahr 1987 mit dem Titel Ofelas, der bei den Amis mächtigen Eindruck machte. Darin ging es um einen jungen Samen, der im Mittelalter erleben muss wie maraudierende Tschuden seine Siedlung und seine Familie vernichten. Aus Rache getrieben bietet er sich ihnen als Pfadfinder zu einer anderen Siedlung an. Doch der Junge will nicht seine Leute verraten, sondern hat etwas ganz anderes im Sinn...


Pathfinder, wie der Film hierzulande heißt, von Nils Gaup lieft weltweit mit großem Erfolg und wurde u. a. auch für einen Oscar als bester fremdsprachiger Film nominiert. Ganz klar, dass ein solcher Erfolg von Hollywood kopiert werden musste, auch wenn es einige Zeit gedauert hat.

Markus Nispels Pathfinder varieert die Geschichte ein wenig und verlegt sie in eine Zeit, in der die Wikinger das spätere Amerika unsicher machen. Die metzelnden Horden fallen über unschuldige Indianer her, die ihr heil in der Flucht suchen. Eines Tages findet eine indianische Frau einen verlassenen Wikingerjungen vor, der in ihren Stamm aufgenommen wird. Fünfzehn Jahre später ist er derjenige, der eine neue Horde von Wikingern aufhalten muss.

Mit diesen paar Zeilen kann man die Geschichte des Remakes umreißen, denn auch wenn Nispel alle Erfahrung seiner Videoclip-Karriere einsetzt täuscht das nicht darüber hinweg, dass man es einfach mit einem echt miesen Film zu tun hat, der historische Vorbilder sehr verzerrt darstellt. Die Wikinger sind alle sehr große Männer mit mächtigen, gehörnter Helmen, die alles niedermetzeln, was ihnen in den Weg kommt. Dabei gehen sie nicht gerade zimperlich mit ihren Opfern um.

Was anfangs wie eine Hommage an John Milius Conan the Barbarian erinnert, wandelt sich schnell in eine sinnlose Stilorgie voller unnötiger Gewalt. Karl Urban macht als muskelbepackter Schwertschwinger zwar keine schlechte Figur, liefert allerdings, nach Doom, einen weiteren unterirdischen Film, der ihn geradewegs in die Zone der Direct-to-DVD-Filme befördern könnte. Schade, denn als Eomér hat er keine schlechte Figur gemacht.


Natürlich stellt sich jetzt die Frage, warum ich mir das Ding angeschaut habe. Ganz einfach, ich habe den Streifen im Kino verpasst und außerdem lockte mich die Tatsache, dass die DVD die ungeschnittene Version enthält. Angelockt wurde ich durch den nicht schlecht gemachten Trailer, der mich direkt in die Falle gelockt hat. Wieder ein Film aus der Abteilung Remakes, die die Welt nicht braucht.