26. März 2015

Linux Mint

Linux – ein Buch mit sieben Siegeln. Kompliziert zu installieren und nur schwer zu handhaben. Zumindest ging ich bisher davon aus...

Während meiner Ausbildung Ende der 1980er Jahre hatte ich oft mit klassischen Unix-Systemen zu tun, mit denen ich teilweise nicht ganz so gut zurechtkam. Mir lag die Root-Struktur nicht so, weswegen ich mich im Laufe der Zeit immer mehr auf die Produkte eines Bill Gates eingeschossen habe. Natürlich bekam ich auch die Entwicklung von Linux mit, aber bei der einen oder anderen Betrachtung entschied ich mich gegen das freie Betriebssystem, da ich als Anwender ein actionbereites System haben wollte, das ohne große Probleme lief. Ich wollte mich nicht stundenlang hinsetzen und alles einzeln konfigurieren. Klingt etwas blöd, denn bei Windows kann einem das auch passieren…

Vor einigen Jahren habe ich mir ein schönes Netbook gekauft, mit dem ich immer gerne gearbeitet habe. Es wurde zwar von meinem iPad abgelöst, aber dennoch überlegte ich oft, was man damit noch machen könnte. Die Frage erübrigte sich nachdem der Support für Windows XP eingestellt wurde. Ganz unberechtigt sind die Empfehlungen von Microsoft nicht, denn mit einem veralteten System sollte man nicht im Internet unterwegs sein. Aus diesem Grund wurde die Linux-Alternative immer attraktiver. Ein freies Betriebssystem mit der gleichen oder sogar höheren Leistungsfähigkeit als Windows? Ein System, das nicht so ressourcenintensiv ist wie Windows? Warum eigentlich nicht?

Der Knoten platzte Mitte März 2015 bei einer Schulung bei meinem Arbeitgeber. Der Dozent stellte einige Linux-Varianten vor und dabei blieb mit Linux Mint im Gedächtnis. Diese Distribution ist vor allem für Anfänger (wie ich es bin) recht gut, weil sie vieles automatisch im Hintergrund ausführt. Hinzu kommt noch eine sehr gut strukturierte grafische Benutzeroberfläche, mit der auch der normale Windowsnutzer gut zurechtkommt. Nur die Installation machte mich ein wenig unsicher.

Tatsache ist, dass man schon wissen sollte, was man tut, wenn sich in dazu entscheidet auf Linux Mint umzusteigen. Die Installation ist intuitiv gestaltet, setzt aber einige Grundkenntnisse voraus. Auch wird in den diversen Fenstern auch alles gut erklärt und es gibt jede Menge Einstellungsmöglichkeiten für eine individuelle Gestaltung. Der Installationsprozess selbst läuft relativ schnell ab. Danach hat man ein leistungsfähiges System mit einem Office-Paket, einem E-Mailprogramm und einer Internetbrowser auf der Festplatte. Man kann sich außerdem zu seiner Stand-Alone-Installation entscheiden oder für einen Parallelbetrieb mit Windows. Außerdem besteht die Möglichkeit vor der eigentlichen Installation mit Linux Mint ein wenig zu spielen, denn es ich auch von einem USB-Stick aus lauffähig. Außerdem gibt es noch einen großen Katalog von kostenlosen Apps.

Klar, ein paar Anfängerfehler sind mir auch passiert. Aber da Google mein Freund ist, konnte ich viele Infos aus dem Internet ziehen. Beispielsweise wie man einen bootfähigen USB-Stick erstellen kann, mit dem man die Installation starten kann. Dieser sollte allerdings mit dem Dateisystem FAT32 formiert sein, da der Vorgang selbst mit NTFS nicht zurechtkommt. Doch nachdem diese kleineren Hürden gemeistert waren, lief alles wie am Schnürchen.

Mit Linux Mint kann man ältere PCs wieder fit machen. Mein MSI Wind U100 schnurrt nun wieder wie früher und ist gerüstet für den nächsten Einsatz. 

Für mich eine echte Alternative.

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