Der Name Marvel
verbürgt sich seit einiger Zeit nicht nur für gute Comics, sondern auch für
exzellente Filme. Lange bevor Disney den Comickonzern übernommen hatte, hat
sich dieser einen Namen mit diversen Fernsehserien wie Spider-Man oder Hulk
gemacht. Auf der großen Leinwand hatten die Helden allerdings kein Glück, da
sich keins der großen Studios für die Stoffe wirklich interessierte. So
versuchte man sein Glück bei kleineren Studios, bei denen dubiose Produktionen
wie Captain America (USA 1990)
entstanden oder, im Falle von Spider-Man,
nie ein Film zustande kam. Viele Regisseure versuchten den freundlichen
Netzschwinger auf die Leinwand zu bringen, darunter auch James Cameron (Avatar, Aliens), dem ebenfalls kein Glück beschieden war. Erst Bryan
Singers X-Men ebnete im Jahr 2000 den
Weg für Marvel Filme. Als zwei Jahre
später Sam Raimis Spider-Man alle
Rekorde brach war klar: Es bestand ein Markt für großangelegte
Comicverfilmungen, auf die nun fast jedes Studio ansprang. Außer bei Warner
Brothers, in deren Besitz sich DC Comics befindet, wollte nun jedes große
Studio ein Stück des Kuchens abhaben. X-Men,
Daredevil und Fantastic Four waren in der Hand von 20th Century Fox, Hulk bei
Universal und Spider-Man bei
Sony/Columbia. Zwar gibt es noch andere Helden, doch so richtig Interesse
hatten die Studios nicht an ihnen. Lange Zeit ging Marvel mit Iron Man hausieren, aber so richtig Interesse hatte
keiner daran. Irgendwann kam Tom Cruise ins Boot, der die Idee bei Paramount
Pictures weiterentwickeln wollte. Auch dieses Projekt schien im Sand zu
verlaufen bis Cruise sich wegen seines Benehmens in Bezug auf Steven Spielbergs
Krieg der Welten mit Paramount
überwarf. Gleichzeitig entschied Marvel,
mittlerweile marode geworden, dazu eine eigene Filmdivision aufzubauen und Iron Man das erste eigene Projekt
werden. Mit Paramount hatte man auch einen Partner gefunden, der über das entsprechende
Vertriebsnetz verfügte. Tatsächlich kam die Sache ins Rollen, nachdem man mit
Jon Favreau einen Regisseur und mit Robert Downey, jr. einen bezahlbaren Star
gefunden hatte. Downey hatte zwar in der Vergangenheit als Schauspieler oft
brilliert, aber seine Vorliebe für Drogen und Alkohol hatten mehr als einmal
seine Karriere den Bach runtergehen lassen. Das Endergebnis entwickelte sich
einem der großen Blockbuster des Jahres 2008 und legte den Grundstein zu jener
Filmserie, die zu den ertragreichsten Franchises der Filmgeschichte gehört.
Auch wenn die obigen Ausführungen vielleicht etwas lang
geraten sind, sie haben direkt mit dem jüngsten Spross des Kinouniversums von Marvel zu tun. Ohne Iron Man hätten es die Guardians
of the Galaxy nie auf die Leinwand geschafft. Nach The Avengers machten die Nachfolger einen etwas behäbigen Eindruck.
Sicherlich sind Iron Man 3, Thor 2 und Captain America 2 sehr gute Filme, aber sie schlagen einen sehr
ernsten Ton an. The Guardians of the Galaxy überzeugen mit einer Leichtigkeit,
die stark an die ersten Marvel-Filme
erinnert. Dabei setzt James Gunn auf viel Humor, eine ausgeklügelte Stories und
sehr menschliche Charaktere mit Ecken und Kanten. Hinzu kommt noch die
Spielfreude der Darstellen, denen man den Spaß richtig anmerkt. Genau das
überträgt das reale und computeranimierte Ensemble so gut auf das Publikum,
dass keine Sekunde Langweile aufkommt. Vielmehr nimmt Regisseur James Gunn (Super) den Zuschauer auf eine
quietschbunte Achterbahnfahrt mit, die nicht nur sehr hochwertiges Popcornkino
bietet, sondern auch noch richtig Spaß macht.
Für mich persönlich einer der besten und unterhaltsamsten
Filme des Kinojahres 2014, den man auf keinen Fall verpassen sollte.
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