Doctor Who ist eine Serie, in die ich immer wieder in ihrem
Verlauf reingeschaut habe. Zwar ist sie schon einige Zeit aus dem Free-TV
verschwunden, aber sie erfreut im Pay-TV, vor allem auf Fox, eines recht
erfolgreichen Daseins. Zumindest so erfolgreich, dass man die beiden großen
Doctor Who-Specials zeitgleich mit der englischen Erstausstrahlung ins Programm
genommen hat. Für mich liegt der Reiz im Unterschied zu anderen
Serien, vor allem auch wegen den originellen Ideen, die sie von amerikanischen
Genrependants unterscheidet.
Natürlich haben sich die Macher um Showrunner Steven Moffat zum fünfzigjährigen Jubiläum von
Doctor Who etwas Besonderes einfallen lassen. Specials sind zwar keine
Seltenheit, wie die speziellen Weihnachtsepisoden zeigen, aber bei einem
solchen Jubiläum muss es krachen. Außerdem hat man damit auch Gelegenheit die
Reihe auch Leuten vorzustellen, ohne dass sie Whovians sind. Also hat man quasi
eine Folge mit einer in sich abgeschlossenen Story, die gleichzeitig mit drei
Doktoren aufwartet. Im Gegensatz zu vielen anderen Serien ist die Rolle des
Doktors nicht fest an einen Darsteller gebunden. Seit 1963 wurde der Charakter
über ein dutzend Mal reinkarniert bzw. durch neue Darsteller ersetzt. Da macht
auch der Reboot, der 2005 mit Christopher Ecclestone (Thor: The Dark World)
gestartet ist, keine Ausnahme. Bis zum Tag des Doktors wurde der Namensgeber
durch drei Darsteller auf dem Fernsehschirm lebendig. Nach Ecclestone folgten
David Tennant (Harry Potter IV, Fright Night) und zuletzt der Newcomer Matt Smith.
In dem Jubiläumsspecial wird der Doktor von einer britischen
Geheimorganisation um Hilfe gebeten, denn es liegen für ihn Befehle von Königin
Elizabeth I. vor. Außerdem stößt er im Hauptquartier der Organisation U.N.I.T.
auf ein seltsames Gemälde, das den Fall seiner Heimatwelt Gallifrey zeigt. Dies
erinnert in an eine Inkarnation, die er fast vergessen hatte. Jene, die für die
Vernichtung der Timelords verantwortlich ist. Aber eine Macht, die noch
verborgen ist, bringt den Zeitfluss durcheinander und ermöglicht so etwas,
womit keiner gerechnet hat: drei Doktoren treffen aufeinander. Nur gemeinsam
können sie das Schicksal Gallifreys entscheiden…
Auch wenn das alles ein wenig nach einem heillosen Durcheinander klingt, erweist
sich die Episode in ihrer Inszenierung als überaus sehenswert und originell.
Sie lebt vor allem von der Ironie des Zusammentreffens von drei sehr
verschiedenen Doktoren, die sich erst zusammenraufen müssen, bevor sie wissen,
was die tun müssen. Garniert wird alles noch mit einigen bekannten Gesichtern aus
der Vergangenheit und einem Cameo am Ende, der das Herz eines Whovians höher
schlagen lässt.
Schon lange braucht sie die BBC hinter amerikanischen
Produktionen nicht zu verstecken. Vielmehr steht der Name des englischen Senders für
eine ganz besondere Qualität von Serien, der Intensität eigentlich nur noch von
HBO-Serien übertroffen ist. Aber an denen ist die BBC auch oft beteiligt, wie
beispielsweise an Rome. Aber vor allem Luther und Sherlock beweisen wie
eigenständig europäische Produktionen sein können. Kein Wunder, denn Doctor Who
ist mittlerweile auch ein großer Exporthit geworden. So lief Der Tag des
Doktors nicht nur zeitglich in vielen Ländern im Fernsehen, sondern wurde auch
in die Kinos gebracht. Hier brach er alle Rekorde, spielte an dem Wochenende sogar
mehr Geld ein als der zweite Teil der Panem-Trilogie. Und als besonderes
Schmankerl wurde die Episode noch in richtigem 3D gedreht.
Natürlich auch das ganze auch für den Heimvideomarkt auf DVD
und Blu-ray ausgewertet worden. Hier ist der Blu-ray eindeutig den Vorzug zu
geben, denn neben absolut perfektem Bild und Ton bekommt man hier noch
wahlweise die 3D-Version geboten, die sich auch auf jeden Fall lohnt. Aber dazu
demnächst im Häxler mehr…
Mit Der Tag des Doktors ist den Autoren von Doctor Who ein
ganz großer Wurf gelungen, den man nur schwer toppen kann. Neben einer
packenden Story und einer sehr witzigen Inszenierung bekommt der Zuschauer noch
einige schöne Cameos aus der Vergangenheit geboten, die einfach nur Spaß
machen. Absolut sehenswert.
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