7. April 2013

Hirnfreies Actionkino

Mit Transformers wurde eindrucksvoll bewiesen, dass man auch mit Spielzeuglinien eine Menge Kohle an der Kinokasse machen kann. Mit dem Erfolg hat Hasbro Blut geleckt und schon kurze Zeit danach einen großen Deal über mehrere Filme mit Universal Pictures abgeschlossen, in der Hoffnung eine ganze Serie solcher Streifen auf die Leinwand zu bringen. So entwickelte man zusammen mehrere Projekte, von denen Battleship am Anfang stehen sollte. Dieser erwies sich jedoch als einer der größten Kinoflops des Jahres 2012, woraufhin die Zusammenarbeit mit Hasbro und Universal Pictures zerbrach. Der Major zahlte lieber den Spielzeughersteller aus, als noch weitere Projekte in Angriff zu nehmen. Kein Wunder, denn wie soll man seinen Aktionären auch einen Film schmackhaft machen, der auf einer bärenförmigen Honigflasche beruht?

Was das mit G. I. Joe – Die Abrechnung zu tun hat? Nun, eigentlich sollte er schon im Juni 2012 auf die Leinwände der US-Kinos kommen, fiel aber bei einigen Testvorführungen gnadenlos durch. Offiziell wurde verkündet, dass das Testpublikum sich gewundert hätte, warum G. I. Joe 2 nicht in 3D vorlag. Tatsächlich bemängelte man die krude Story, die man mit erheblichen Nachdrehs etwas zu glätten versuchte. Spezialeffekte und Action sind eben nicht alles. Ab und zu möchte der Zuschauer vielleicht auch noch den Ansatz einer Story.

Die Monate der Nachbearbeitung und auch die Konvertierung des Films im 3D haben dem ganzen Projekt gut getan. Man hat zwar immer noch kein absolutes Meisterwerk vor sich (was sein Vorgänger auch nicht war), aber es wird knalliges, kindgerechtes Popcornkino geboten, mit dem man sich über weite Strecken durchaus anfreunden kann. Riesige Explosionen, spielfreudige Darsteller und eine konsequente Fortführung der Geschichte aus Teil eins, wenn auch mit anderen Protagonisten, machen dabei schon etwas Laune. Klar, Dwayne Johnson, der auch als The Rock bekannt ist, ist oberflächlich gesehen schon eine coole Sau, aber gegen Bruce Willis, der hier einen Ur-G. I. Joe gibt, hat er keine Chance. Willis braucht sich auch nicht sonderlich anzustrengen, denn schon die dünne Geschichte gibt genug Möglichkeiten um den ehemaligen Wrestler an die Wand zu spielen. Aber G. I. Joe – Die Abrechnung will ja auch kein Kammerspiel sein, sondern ein bombastisches Technikfeuerwerk.

Ganz so bombastisch fällt die Sache dann aber doch nicht aus, denn über den normalen Durchschnitt kommt der Film in keiner Sekunde, was aber vernachlässigbar ist. Rund zwei Stunden bekommt man hinfreies, sehr pralles Actionkino geboten, über das man keine Gedanken verlieren sollte. Es wird filmisches Fastfood geboten wie es zur Zeit im Hollywood der Blockbuster oft üblich ist. Andererseits, es ist auch mal ganz angenehm seine Denkmaschine auszuschalten und sich berieseln zu lassen. Anschauen, für recht gut befinden und das war's dann auch schon für G. I. Joe - Die Abrechnung. :-)

Keine Kommentare: