Was macht einen klassischen James Bond-Film aus?
Ganz klar,
ein cooler Titelheld, einige Gadgets, schöne Frauen und eine Story, die jedem
Fan das Herz höher schlagen lässt. Gleichzeitig sollte so ein Spektakel auch
das Flair einer der erfolgreichsten Filmserien der Welt atmen. Etwas, was man
vor allem beim letzten Streifen der Reihe schmerzlich vermisst hat. Vor allem
die Orientierung an den Jason Bourne-Filmen, vor allem was die Actionszenen
betraf, machte vielen Fans keinen Spaß; auch wenn Ein Quantum Trost (oder Die James Bourne Identität, wie ich ihn
nannte) einer der erfolgreichsten Beiträge der ganzen Serie ist.
Aber anscheinend ist selbst dem Hauptdarsteller aufgefallen,
dass etwas faul war beim Topagenten des MI-6. Bereits in der Preproduction gab
es Andeutungen auf eine starke Orientierung an den klassischen Filmen mit Sean
Connery. Außerdem machte sich auch der Einfluss von Daniel Craig bemerkbar. So
fiel die Wahl von Sam Mendes (American
Beauty) als Regisseur sicherlich nicht zufällig aus. Craig und er hatten
bereits bei Road to Perdition
zusammengearbeitet. Bald wurde auch klar wo die Vorstellungen des Kreativteams
lagen. Einiges, was die Fans über die Jahrzehnte lieb gewonnen hatte, fand
wieder den Weg in die Serie. So gibt es wieder eine Miss Moneypenny und sogar
Q-Branch hat auch seinen wohlverdienten Auftritt. Allein nur das Fehlen der
berühmten Gadgets ist etwas schmerzlich. Aber das macht die Verwendung des
klassischen Aston Martin DB-5 wieder wett, wie man ihn aus Goldfinger kennt. Selbst die berühmten Oneliner sind wieder dabei.
Zum fünfzigjährigen Jubiläum der James Bond-Filme überlässt
man nichts dem Zufall. Dem Kinozuschauer wird nach Casino Royale und Ein Quantum
Trost ein knallhartes, actionreichen Abenteuer mit einer dichten Story geboten,
wobei man auch das ein oder andere aus der Vergangenheit des Superagenten
erfährt. Es gibt sogar eine kleine Premiere, denn in diesem Film geht James
Bond im wahrsten Sinne des Wortes an die Wäsche. Dies bringt uns auch gleich zu
der Rolle von Javier Bardem, dem es offensichtlich großen Spaß macht einen
leicht debilen Ex-Agenten zu spielen, der offensichtlich nicht nur dem gleichen
Geschlecht zugetan ist, sondern auch Rache an M nehmen will. Geschliffene
Dialoge und der lakonische Humor von Craig machen hier einfach nur Spaß. Dabei
kommen tatsächlich Erinnerungen an die klassischen Filme auf, was nicht nur für
den Fan einiges zu bieten. Abgerundet wird die Mischung durch einen richtig
guten Song von Adele sowie einem Soundtrack, der sich zwar klassisch an John
Barry orientiert, aber sich dennoch stark von den letzten Scores unterscheidet.
Thomas Newman, der mit Mendes bereits schon zusammengearbeitet hat, übernimmt
die Fackel von David Arnold, dessen Einstieg mit Der MORGEN stirbt nie begann. Wie schon bei seinen anderen
Soundtracks wie Die Verurteilten,
The Green Mile, Findet Nemo oder Wall-E bietet er eine originelle Filmmusik, die ebenfalls dem Film
gerecht wird.
Skyfall ist eine
richtig runde Mischung und der James Bond-Film mit dem Daniel Craig endlich
seine Richtung als Agent im Dienste seiner Majestät gefunden hat. Ein richtig
sehenswerter Film, auch wenn man nicht unbedingt ein Fan ist.
Okay, die James Bond-Filme feiern 2012 ihr fünfzigjähriges
Jubiläum, aber auch für mich stellt dieses Jahr in Bezug auf die Serie etwas
besonders dar. 1977 habe ich meinen ersten James Bond-Film im Kino gesehen. Mit
Der Spion, der mich liebte wurde ich
infiziert und seitdem habe ich kein Abenteuer des Superagenten im Kino verpasst…
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