2. September 2012

The Dark Knight Rises



The Dark Knight Rises
Christopher Nolan machte 2005 den Anfang. Jeder dachte, dass das Batman-Filmfranchise nach Joel Schumachers Batman & Robin endgültig über den Jordan gegangen sei. Doch der gebürtige Brite, der sich einen Namen mit Filmen wie Memento oder Insomnia gemacht hatte, wählte den Dunklen Ritter für seine erste Megaproduktion aus. Dazu muss man auch sagen, welch unwahrscheinliches Glück er hatte auch den richtigen Darsteller ins Fledermauskostüm stecken zu können. Mit Christian Bale hatte er einen Schauspieler gefunden, der sowohl als Bruce Wayne, aber auch als Batman eine gute Figur macht. Ein Fakt an dem schon andere Beiträge des Franchises gescheitert sind. Außerdem orientierte sich Nolan etwas mehr an der eigentlichen Vorlage des Helden. So findet man in allen drei Filmen der Nolan-Trilogie Elemente aus Comics wie Der Rückkehr des Dunklen Ritters oder Batman: Das erste Jahr. In Dark Knight Rises erkennt man deutlich die Knightfall-Saga um den Schurken Bane in Fragmenten wieder.

Nolan bewies wie man in einen alten Gaul noch etwas Feuer entfachen konnte, was letztendlich auch dafür verantwortlich, dass nach dem jahrzehntelangen Prequel-Fieber eine Reboot-Welle folgte, die bis heute anhält. Aber der Regisseur bewies noch mehr. Er zeigt auch eindrucksvoll wie man die Qualität einer Fortsetzung deutlich steigern kann. Als 2008 The Dark Knight in die Kinos kam, entwickelte sich dieser zu einem Superhit, den keiner erwartet hatte. Hier bewies er einmal mehr sein Gespür für gute Darsteller. Die Wahl von Heath Ledger als Joker war ungewöhnlich, aber erwies sich im weiteren Verlauf zu einer wirklich glücklichen Wahl; auch wenn Heath Ledger kurz nach den Dreharbeiten zu Tode kam. Gleichzeitig stellte sich die Frage wie der Abschluss der Trilogie nach einer solchen Steilvorlage weitergehen würde.

The Dark Knight Rises hebt sich deutlich von seinen Vorgängern ab. Es ist gelungen Batman noch eine Spur düsterer und zerrissener darzustellen. Gleich am Anfang bekommt man es mit einem gebrochenen Helden zu tun, der immer noch an den Ereignissen des letzten Teils nagt. Der dunkle Ritter ist sein acht Jahren nicht mehr aufgetaucht. Bruce Wayne hat sich in seiner Villa verschanzt, wo er das Leben eines modernen Howard Hughes lebt. Die Außenwelt interessiert ihn nach dem Tod von Rachel Dawes und Harvey Dent nicht mehr. Aber das Schicksal hat noch einige Überraschungen parat. Der Söldner Bane hat es auf Gotham City abgesehen. Der Mann mit der Gesichtsmaske inszeniert seinen Auftritt in der Stadt mit absoluter Perfektion. Was zunächst mit dem Überfall auf die Börse beginnt, um Bruce Wayne in den Ruin zu treiben, entwickelt sich zum einem Plan, in dem die ganze Stadt dem Untergang geweiht ist. Die bis an die Zähne bewaffnete Polizei ist dabei nur schnödes Beiwerk. Gotham muss moralisch am Boden zerstört werden, damit der Plan aufgeht. Also beschließt Bane Batman im wahrsten Sinne des Wortes zu brechen…

Jonathan und Christopher Nolans Drehbuch nach einer Idee von David Goyer beeindruckt mit einem Schurken, der sich deutlich von seiner Vorlage unterscheidet. Vor allem der Versuch einen Hauch Realismus in die Gesamtstory einfließen zu lassen, gibt den Filmen eine gewisse Plausibilität. Dennoch hat man die eigentliche Essenz von Bane erhalten. Tom Hardy, bekannt aus Bronson, Inception und Star Trek: Nemesis, spielt seinen Schurken mit einer beängstigenden Überzeugung. Auch wenn seine Darstellungsmöglichkeiten unter der Gesichtsmaske limitiert sind, ist es vor allem seine physische Präsenz, die Bane plastisch erscheinen lässt.

Die Geschichte selbst erscheint auf dem ersten Blick ein wenig sperrig, entwickelt aber auch eine Eigendynamik, die mit kraftvollen Bildern unterstrichen wird. Hinzu kommen noch spektakuläre Actionszenen mit denen der Zuschauer verwöhnt ist. Diese gibt es aber in kleinen Dosen, damit das Augenmerk auf dem eigentlichen inneren Konflikt von Bruce Wayne bleibt.

Christopher Nolan hat mit The Dark Knight eine Vorlage gegeben, die nur schwer zu toppen ist. The Dark Knight Rises versucht nicht besser zu sein als sein Vorgänger, sondern bietet anspruchsvolles Actionkino, das den Zuschauer ernst nimmt. Vor allem der aktuelle Bezug der eigentlichen Story ist erschreckend, kann aber auch gleichzeitig als Kritik an der derzeitigen Situation gesehen werden. Auf jeden Fall ein sehr sehenswerter Film, der sich deutlich aus dem üblichen Sequel-Einerlei hervorhebt…

…und ja… The Dark Knight Rises setzt einen definitiven Schlusspunkt für die Nolan-Trilogie rund um Batman. Allerdings wird dann doch das ein oder andere Hintertürchen offen gelassen. Allerdings haben sowohl Christian Bale als auch Christopher Nolan deutlich zu verstehen gegeben, dass es keine weiteren Batman-Filme mit ihnen geben wird. Aber das wird sich ja dann noch zeigen. ;-)


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