20. Mai 2012

Green Lantern: The Animated Series

Animationsserien rund um Superhelden haben schon eine lange Tradition und sind nicht erst in Mode, seitdem auch die Leinwände von Ihnen erobert werden. Bereits in den 1940er Jahren beeindruckte Max Fleischer mit seinen legendären Superman-Cartoons, die einen qualitativen Standard gesetzt haben, der selbst heute oft nicht erreicht wird. Vor allem als die TV-Ära begann und viele Eltern ihre Kinder samstagsmorgens vor dem Fernseher parkten, tummelten sich Helden wie Thor, Captain America und auch Spider-Man im Pantoffellkino. Meist schnell produzierte Massenware mit fragwürdiger Qualität; zumindest aus heutiger Sicht. Dies sollte sich allerdings spätestens ab 1992 ändern.

Nach dem Erfolg des ersten Batman-Films von Tim Burton begannen Überlegungen für eine neue Zeichentrickserie um die Dunklen Ritter und als dann 1992 die ersten Folgen von Batman Animated auf dem Bildschirm erschienen war schnell klar, dass hier etwas ganz besonderes geschaffen worden war. Das Team um Bruce W. Timm, Eric Radomski, Paul Dini, Tom Ruegger und Alan Burnett orientierte sich stark an den Kurzfilmen von Max Fleischer, wobei sie ihre Vision von Batman an den Zuschauer brachten. Diese orientierte sich mehr an den Comics, bei denen man sich im weiteren Verlauf der über 100teiligen Serie auch bediente. Dabei vermochten es die Drehbuchautoren in rund zwanzig Minuten oft mehr Handlung zu packen als in manchen Kinofilmen. Neben eigenen Geschichten wurden aber auch legendäre Abenteuer des Helden adapiert, wie beispielsweise The Demon Awakes von Denny O’Neill (das erste Auftauchen von Ra’s al Ghul) oder auch Elemente aus Frank Millers Die Rückkehr des Dunklen Ritters. Anders als bei vorangegangenen Serien blieb hier dem düsteren Charakter der Vorlage treu, was bis heute auf viele Fans eine große Faszination ausübt. Der Erfolg gibt den Machern bis heute Recht, was sich an den zahlreichen Nachfolgeserien zeigt, die nach Batman Animated kamen, wie beispielsweise Superman Animated, Batman of the Future (aka Batman Beyond), Justice League (später auch Justice League Unlimited) sowie zahlreiche abendfüllende Filme, die bis heute in regelmäßigen Abständen auf DVD und Blu-ray rauskommen. Bei Batman Animated war die Nachwirkung sogar so groß, dass 1993 sogar ein Kinofilm gemacht wurde: Batman und das Phantom.

Nun haben sich einige der Macher dieser legendären Serien einem Helden aus dem DC-Universum zugewandt, dessen erste Kinoausflug im Jahr 2011 an den Kinokassen eher bescheiden ausfiel: Green Lantern. Da Warner Brothers anscheinend sehr viel mit dem Helden vorhat, entschied man sich für eine aufwendige Computeranimation, allerdings ganz im Stil der vorangegangenen Serien. Auch bei der Story beschritt man einen anderen Weg. Immerhin soll die Serie auch alleine bestehen. So konstruierten die Autoren aus den Comics der letzten Jahre einen interessanten Rahmen, der auch alleine bestehen kann. Hal Jordan wird nach Oa gerufen, wo er mit einem Verfahren gegen ihn konfrontiert wird. Doch bevor es für den Erdenmenschen haarig werden kann, trifft ein herrenloser Energiering ein. Dieser gehörte einer Green Lantern, die in den Randbereichen des Universums dienst geschoben hat. Dort hat sich eine unbekannte Bedrohung seit längerer Zeit für den Schlag gegen Oa vorbereitet. Doch rechtzeitig dorthin zu kommen ist schier unmöglich, da die Flugzeit viel zu lange ist; zumindest auf den ersten Blick. Die Wächter haben ein Raumschiff entwickelt, das in der Lage wäre die Entfernung in kürzester Zeit zu bewältigen, aber es ist noch in der Testphase. Doch davon lässt sich Testpilot Hal Jordan nicht abschrecken. Zusammen mit Kilowog stielt er das Schiff und kann in den sogenannten Frontier vordringen. Dort erwartet allerdings die beiden Green Lanterns eine böse Überraschung. Die Bedrohung gegen Oa geht vom Red Lantern Corps aus, die wegen eines Ereignisses tief in der Vergangenheit auf Rache gegen die Wächter sinnen...

Auf insgesamt dreizehn Folgen ist die erste Staffel von Green Lantern: The Animated Series ausgelegt, die mit einer dichten und zusammenhängenden Handlung aufwartet. Auch wenn oft der Eindruck von Einzelepisoden besteht, so bemerkt man schon einigen Folgen den roten Faden, den die Autoren im Sinn haben. Dabei bedienen sie sich fast allen Elementen, die Green Lantern in den letzten Jahren aufzuweisen hat. So haben neben den Red Lanterns auch die Blue Lanterns und die Star Saphires einen Auftritt, ebenso wie eine der schillerndsten Figuren aus dem DC-Universum: der lebende Planet Mogo, der selbst eine Green Lantern ist.

Hochwertige Computeranimation gepaart mit einer spannenden Geschichte machen Green Lantern: The Animated Series zu einer sehr sehenswerten Mischung. Meine Empfehlung: Einfach mal reinschauen, wenn sich die Gelegenheit ergibt.


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