Animationsserien
rund um Superhelden haben schon eine lange Tradition und sind nicht erst in
Mode, seitdem auch die Leinwände von Ihnen erobert werden. Bereits in den
1940er Jahren beeindruckte Max Fleischer mit seinen legendären Superman-Cartoons, die einen
qualitativen Standard gesetzt haben, der selbst heute oft nicht erreicht wird.
Vor allem als die TV-Ära begann und viele Eltern ihre Kinder samstagsmorgens
vor dem Fernseher parkten, tummelten sich Helden wie Thor, Captain America und
auch Spider-Man im Pantoffellkino.
Meist schnell produzierte Massenware mit fragwürdiger Qualität; zumindest aus
heutiger Sicht. Dies sollte sich allerdings spätestens ab 1992 ändern.
Nach
dem Erfolg des ersten Batman-Films
von Tim Burton begannen Überlegungen für eine neue Zeichentrickserie um die Dunklen
Ritter und als dann 1992 die ersten Folgen von Batman Animated auf dem Bildschirm erschienen war schnell klar,
dass hier etwas ganz besonderes geschaffen worden war. Das Team um Bruce W.
Timm, Eric Radomski, Paul Dini, Tom Ruegger und Alan Burnett orientierte sich
stark an den Kurzfilmen von Max Fleischer, wobei sie ihre Vision von Batman an den Zuschauer brachten. Diese
orientierte sich mehr an den Comics, bei denen man sich im weiteren Verlauf der
über 100teiligen Serie auch bediente. Dabei vermochten es die Drehbuchautoren
in rund zwanzig Minuten oft mehr Handlung zu packen als in manchen Kinofilmen.
Neben eigenen Geschichten wurden aber auch legendäre Abenteuer des Helden
adapiert, wie beispielsweise The Demon
Awakes von Denny O’Neill (das erste Auftauchen von Ra’s al Ghul) oder auch
Elemente aus Frank Millers Die Rückkehr
des Dunklen Ritters. Anders als bei vorangegangenen Serien blieb hier dem
düsteren Charakter der Vorlage treu, was bis heute auf viele Fans eine große
Faszination ausübt. Der Erfolg gibt den Machern bis heute Recht, was sich an
den zahlreichen Nachfolgeserien zeigt, die nach Batman Animated kamen, wie beispielsweise Superman Animated, Batman of
the Future (aka Batman Beyond), Justice League (später auch Justice League Unlimited) sowie
zahlreiche abendfüllende Filme, die bis heute in regelmäßigen Abständen auf DVD
und Blu-ray rauskommen. Bei Batman Animated war die Nachwirkung sogar so groß,
dass 1993 sogar ein Kinofilm gemacht wurde: Batman
und das Phantom.
Nun
haben sich einige der Macher dieser legendären Serien einem Helden aus dem
DC-Universum zugewandt, dessen erste Kinoausflug im Jahr 2011 an den Kinokassen
eher bescheiden ausfiel: Green Lantern.
Da Warner Brothers anscheinend sehr viel mit dem Helden vorhat, entschied man
sich für eine aufwendige Computeranimation, allerdings ganz im Stil der
vorangegangenen Serien. Auch bei der Story beschritt man einen anderen Weg.
Immerhin soll die Serie auch alleine bestehen. So konstruierten die Autoren aus
den Comics der letzten Jahre einen interessanten Rahmen, der auch alleine
bestehen kann. Hal Jordan wird nach Oa gerufen, wo er mit einem Verfahren gegen
ihn konfrontiert wird. Doch bevor es für den Erdenmenschen haarig werden kann,
trifft ein herrenloser Energiering ein. Dieser gehörte einer Green Lantern, die
in den Randbereichen des Universums dienst geschoben hat. Dort hat sich eine
unbekannte Bedrohung seit längerer Zeit für den Schlag gegen Oa vorbereitet.
Doch rechtzeitig dorthin zu kommen ist schier unmöglich, da die Flugzeit viel
zu lange ist; zumindest auf den ersten Blick. Die Wächter haben ein Raumschiff
entwickelt, das in der Lage wäre die Entfernung in kürzester Zeit zu
bewältigen, aber es ist noch in der Testphase. Doch davon lässt sich Testpilot
Hal Jordan nicht abschrecken. Zusammen mit Kilowog stielt er das Schiff und
kann in den sogenannten Frontier
vordringen. Dort erwartet allerdings die beiden Green Lanterns eine böse
Überraschung. Die Bedrohung gegen Oa geht vom Red Lantern Corps aus, die wegen
eines Ereignisses tief in der Vergangenheit auf Rache gegen die Wächter
sinnen...
Auf
insgesamt dreizehn Folgen ist die erste Staffel von Green Lantern: The Animated Series ausgelegt, die mit einer dichten
und zusammenhängenden Handlung aufwartet. Auch wenn oft der Eindruck von
Einzelepisoden besteht, so bemerkt man schon einigen Folgen den roten Faden,
den die Autoren im Sinn haben. Dabei bedienen sie sich fast allen Elementen,
die Green Lantern in den letzten Jahren aufzuweisen hat. So haben neben den Red
Lanterns auch die Blue Lanterns und die Star Saphires einen Auftritt, ebenso
wie eine der schillerndsten Figuren aus dem DC-Universum: der lebende Planet
Mogo, der selbst eine Green Lantern ist.
Hochwertige
Computeranimation gepaart mit einer spannenden Geschichte machen Green Lantern:
The Animated Series zu einer sehr sehenswerten Mischung. Meine Empfehlung:
Einfach mal reinschauen, wenn sich die Gelegenheit ergibt.
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