Zorn der Titanen

In Zeiten, in denen Kino immer mehr zum Kommerz gemacht wird, ist es nicht verwunderlich, dass auch nur mäßig erfolgreiche Filme eine Fortsetzung finden. Das Remake von Kampf der Titanen war einer der ersten Streifen, die als konvertierter 3D-Film ins Kino gekommen sind. Das Ergebnis war 2010 dabei noch recht ernüchternd, da Louis Leterrier einen knochenharten Actionfilm im altgriechischem Gewand gemacht hatte, der mit seinen schnellen Schnitten kein so richtiges 3D-Feeling aufkommen lassen konnte. Auch an der Kinokasse erwies sich Clash of the Titans als mäßiger Erfolg. Doch eine schlaue Strategie bei der DVD- bzw. Blu-ray-Veröffentlichung ließ ihn dann doch noch sehr erfolgreich werden. Diese beiden Faktoren waren die Hauptgründe, warum man relativ schnell mit den Arbeiten an einer Fortsetzung begann.

Zorn der Titanen hält sich nicht mit langem Geplänkel auf, sondern ist ebenfalls ein recht gradliniger Actionfilm mit jeder Menge Monster und sonstiger Spezialeffekte. Die Story, um den Kampf der Götter gegeneinander gerät dabei etwas ins Hintertreffen. Dafür wirkt Sam Worthington oft wie ein kleiner Gummiball, der über die Leinwand springt. Vorteilhaft ist es, dass ein großer Teil der Kernbesetzung wieder mit dabei ist. Zwar spielen Ralph Fiennes und Liam Neeson vergeblich gegen die Bilderflut an, aber dafür bekommt der Zuschauer jede Menge sehenswertes geboten. Selbst die 3D-Effekte sind oft sehr hübsch anzuschauen, vor allem gegen Schluss, wenn Kronos als riesiges Lavamonster aus der Erde hervorbricht. Einen Vergleich mit Godzilla konnte ich mir in diesem Moment nicht verkneifen. Witzigerweise ist das mitproduzierende Studio Legendary Pictures tatsächlich an einer neuen amerikanischen Version des Königs der Monster dran.

Auch wenn das Drehbuch stellenweise mit unfreiwillig komischen, gestelzten Dialogen daherkommt, so macht Zorn der Titanen doch einigen Spaß; solange man das Gehirn ausschaltet. Lässt man sich auf den Film ein, dann bekommt man routiniertes Action- und Effektkino der neusten Generation geboten. Vielleicht nicht unbedingt ein Klassiker, der im Gedächtnis bleibt, aber auf jeden Fall ein unterhaltsamer Streifen für einen kurzweiligen Abend.

Übrigens scheint man bei Warner Brothers von dem Erfolg des Films überzeugt zu sein, denn ein dritter Teil befindet sich schon in der Vorbereitung. :-)