27. Januar 2012

Conan the Barbarian (2011)

Ein Remake von Conan the Barbarian ohne Arnold Schwarzenegger? Für viele eigentlich nicht vorstellbar, auch wenn Big Arnie mittlerweile den Cimmerier vom Alter her richtig darstellen könnte. Aber kaum ein Star wird so mit dieser Rolle assoziiert wie der Österreicher, der mit ihr seinen großen Durchbruch hatte und mit The Terminator zur Ikone wurde.

Sicher, es wurden Versuche unternommen, andere Schauspieler in die Rolle schlüpfen zu lassen, aber nicht jedem passt dieser Schuh, wie man beispielsweise an Ralf Möller in der kurzlebigen Conan-Fernsehserie gesehen hat. Nun ist Jason Momoa in den Lendenschurz geschlüpft, ein ehemaliges Model, das Schauspielerfahrung in Serien wie Baywatch: Hawaii, Stargate Atlantis und zuletzt in Game of Thrones gesammelt hat. Wider Erwarten macht Momoa eigentlich gar keine so schlechte Figur als Conan, da sich seine Darstellung etwas mehr an dem Helden orientiert, den Robert E. Howard in seinen Roman geschaffen hat. Dort ist der Cimmerier nicht der tumbe Muskelprotz wie in der John Milius-Verfilmung von 1982, sondern viel mehr ein oft unterschätzter Kämpfer, der seine Intelligenz oft dem Kampf unterordnet. Aber wenn Conan so tumb wäre, hätte er es dann später geschafft Königs von eigener Hand zu werden?

Die neue Version von Conan the Barbarian will sich gar nicht an dem atmosphärischen Film von John Milus messen, sondern möchte etwas eigenständiges sein. In der Tat gelingt es dem ehemaligen Videoclip Regisseur Marcus Nispel ein oft krudes, aber dennoch knallbunt actionreiches Abenteuer auf die Leinwand zu zaubern, bei dem man einfach sein Hirn abschalten muss. Das Drehbuch bietet jede Menge Logikfehler, es fließen Unmengen von Kunstblut und die visuellen Effekte sind teilweise echt mies. Doch das macht die Spielfreudigkeit der Darsteller wieder wett sowie die sehr gut choreographierten Schwertkämpfe. Hinzu kommt außerdem die Tatsache der physischen Präsenz von Jason Momoa, der viele seiner Stunts selbst ausgeführt hat.

Was ich allerdings sehr schmerzlich vermisst habe ist der geniale Soundtrack von Basil Poledouris, der einen Großteil des Flairs der alten Verfilmung ausgemacht hat. Tyler Bates (300, Watchmen) liefert zwar einen sehr dynamischen Score ab, aber dieser kann als separates Werk keine Sekunde bestehen. Ganz anders als die beiden Beiträge von Basil Poledouris für die Schwarzenegger-Filme.

Auch wenn der Streifen stellenweise etwas holprig ist und die Darsteller alle einfach zu gut aussehen (vor allem die perfekten Zähne sind auffallend), macht er über weite Strecken richtig Spaß. Ich persönlich wurde von ihm überrascht, da ich keinerlei Erwartungen an ihn hatte. Wenn man also einen Abend mit Blut und Stahl verbringen will, dann ist man bei Conan the Barbarian an der richtigen Adresse. :-)


Keine Kommentare: