1. Dezember 2011

Soundtrack-Leidenschaft

Wer mich etwas näher kennt, der weiß, dass ich neben Büchern und Filmen noch eine weitere große Leidenschaft habe: die Filmmusik. Bedingt durch meine Filmverrücktheit habe ich irgendwann damit angefangen mich auch für Soundtracks zu interessieren. Die Inititalzündung gab einer der größten Kassenschlager der 80er Jahre: The Empire Strikes Back. Natürlich hatte ich noch die Musik aus Star Wars in Erinnerung, doch als ich im Plattenladen auf die LP des Soundtracks stieß, stand der Kauf außer Frage. Gleichzeitig hatte ich den ersten meiner absoluten Lieblingskomponisten gefunden, deren Musik mich nun seit mehr als 30 Jahren begleitet.

Mein absoluter Favorit ist Jerry Goldsmith, der mit Sicherheit einer der größten Filmkomponisten des 20. Jahrhunderts ist. Mehr als 250 Soundtrack und Musikthemen gehen auf sein Konto, darunter das legendäre Thema aus Star Trek: The Motion Picture, das später auch bei der Next Generation verwendet wurde. Aber auch Streifen wie Patton, The Blue Max, Alien, Total Recall, Gremlins oder Planet der Affen (1968) wurden durch seine Musik untermalt. Und so mancher mittelmäßige Film blieb durch seine Soundtracks in Erinnerung.

Mein zweiter Lieblingskomponist, der gleich dichtauf folgt, ist John Williams, der vor allem durch seine langjährige Arbeit mit Steven Spielberg und natürlich auch die Star Wars-Saga bekannt wurde. Aber auch das legendäre Harry Potter-Thema stammt von ihm, denn immerhin war er an den ersten drei Filmen dieser Serie auch beteiligt. Aber Williams ist nicht nur ein Meister der epischen Filmmusik wie bei Indiana Jones oder In einem fernen Land, sondern er kann auch durch leise Töne begeistern, was viele gute Beispiele beweisen.

Den dritten Platz nimmt bei mir James Horner ein, der mich vor allem durch seine frühen Werke wie Wolfen, Gorky Park, Brainstorm, Cocoon oder Aliens begeisterte. Einer meiner absoluten Lieblingssoundtracks ist und bleibt seine Musik zu Krull, einem teilweise krude zusammengeschusterten Fantasyfilm, der mich aber dennoch begeistern konnte. Unvergessen auch sein Beitrag zu Willow, ebenfalls ein bemerkenswerter Soundtrack. Doch zum Superstar wurde Horner vor allem durch seine Filmmusiken zu Braveheart, Titanic und Avatar.

Die weiteren Plätze verteilen sich auf Komponisten wie Danny Elfman, Alan Silvestri, Howard Shore, Michael Kamen, John Debney und Michael Giacchino, deren Werke sich deutlich von dem derzeitigen Einerlei von Hans Zimmer und seiner Media Venture-Gruppe abhebt; obwohl dort manchmal auch nette Sachen dabei sind. Aber leider nicht sehr oft.

Zu Basil Poledouris hatte ich immer ein ambivalentes Verhältnis. Er ist nicht unbedingt einer meiner Lieblingskomponisten, auch wenn er einige Soundtracks gemacht hat, die mir sehr zusagen. So stammt einer meiner absoluten Favoriten aus seiner Feder: Conan The Barbarian. Dazu muss ich sagen, dass die originale Soundtrack-LP von MCA 1982 eine meiner ersten Soundtracks gewesen war, die ich mir nach Empire geholt habe. Die Musik hatte mir einfach zugesagt, weil sie die hyborische Welt, die der Film versuchte zu zeichnen, vor meinem geistigen Auge entstehen ließ. Erst viel später las ich die Geschichten von Robert E. Howard, wobei ich feststellte wie gut die Musik zu ihnen passte.

Ebenfalls später fiel mir aber auch auf wie gut das Zusammenspiel von Film und Musik gerade bei Conan The Barbarian war. Kein Wunder, denn Poledouris hatte von Regisseur John Milius den Auftrag bekommen schon vorab einige Kernelemente des Soundtracks zu komponieren und einzuspielen. Diese wurden dann während der Dreharbeiten gespielt, um die richtige Stimmung zu schaffen. Aber damit nicht genug, denn Conan The Barbarian ist einer der wenigen Beiträge in der Filmgeschichte, die zum Teil nach der Filmmusik geschnitten wurde. Ein Faktor, der den Reiz des Gesamtwerks noch erhöht.

Alle Veröffentlichungen des Original Soundtracks von Conan haben ein großes Manko: Sie sind nicht komplett. Vier Jahre nach dem Tod von Poledouris im Jahr 2006 entschloss man bei den Labels Tadlow Music und Prometheus Records dazu den kompletten Score neu einzuspielen. Dabei bediente man sich den Unterlagen des Komponisten sowie den ursprünglichen Orchestrationen, um dem Hörer ein möglichst originalgetreues Erlebnis zu geben. Der Komponist hatte es immer bereut den Soundtrack nie mit einem großen Orchester eingespielt zu haben. Die neue Einspielung wurde mit dem Ensemble des City of Prague Philharmonic Orchestra aufgenommen, das rund 200 Mitwirkende umfasst. Nachdem man sich bereits mit Neueinspielungen zu Klassikern wie Lawrence of Arabia, Exodus und El Cid einen Namen gemacht hatte, wagte man sich an Conan the Barbarian. Heraus gekommen ist ein grandiose Doppel-CD, die nicht nur erstmals mit dem kompletten Soundtrack aufwartet, sondern auch einige Specials, wie eine Suite aus Conan the Destroyer. Dieser im Dezember 2011 die gleiche Behandlung bekommen und liegt nun ebenfalls zum ersten Mal
komplett vor.



Natürlich kam ich nicht umhim mir auch Conan The Destroyer für meine Sammlung zu ordern. Noch habe ich ihn nicht bekommen, aber das ist nur eine Frage der Zeit. Aber das untenstehende Video hat mich überzeugt, auch hier zuzugreifen. Wer Lust hat kann ja mal auf der Homepage von Tadlow Music vorbeischauen... :-)


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