Die Anweisungen, die Alexander Pearce seiner Geliebten Elise gibt, sind ganz klar: Fahre mit dem Zug nach Venedig und suche jemanden, der äußerlich einigermaßen ihm entspricht. Nachdem der zwielichtige Banker ein neues Gesicht verpasst hat, will er damit Interpol in die Irre führen. Die Elises Wahl fällt auf den Mathematiklehrer Frank Tupelo, der nach Venedig reist, um Trost für sein gebrochenes Herz zu finden. Der Tourist ist sofort von der schönen Geheimnisvollen fasziniert und verliebt sich Hals über Kopf in sie. Er ahnt dabei nicht, dass er sich auf ein lebensgefährliches Spiel einlässt. Nicht nur Interpol ist ihm auf der Spur, sondern auch jener Mann, den Pearce um fast zwei Milliarden Dollar gebracht hat und keine Scheu hat auch über Leichen zu gehen...
Nachdem Gewinn des Oscar für Das Leben der Anderen standen für Florian Henckel von Donnersmark die Türen in Hollywood offen. Er entschied sich für ein loses Remake des französischen Films Fluchtpunkt Nizza (Anthony Zimmer) mit Sophie Marceau und Yvan Attal aus dem Jahr 2005. Von Donnersmarck variierte die Grundstory allerdings mit eigenen Ideen. So legt er die Handlung nach Venedig und das Ende ist etwas anders als man es aus der französischen Vorlage kennt.
The Tourist lebt aber nicht nur von der Geschichte allein, sondern von der Chemie zwischen Angelina Jolie und Johnny Depp. Den beiden merkt man den Spaß an den Rollen an, was auch für die anderen Charaktere gilt, die ebenfalls prominent besetzt sind. Und natürlich darf auch nicht die malerische Kulisse Venedigs vergessen werden, die dem Streifen einen leichten Touch von Hitchcocks Über den Dächern von Nizza verleiht.
Wer allerdings einen knallharten Actionfilm erwartet ist bei The Tourist an der falschen Adresse. Der Film ist ruhiges Stück Kino, das oft etwas zu behäbig inszeniert ist, aber dennoch beim ersten Mal anschauen Laune macht. Ein richtiges Highlight ist er aber leider nicht. Schade, denn die Geschichte hat ein großes Potential, das von Donnermarck nicht genutzt hat.