2. April 2011

Ein visuelle Orgie

Im letzten Jahr sah ich einen frühen Teaser zu Zack Snyders (300, Watchmen) neuen Film, in dem er zum ersten Mal keine Vorlage verbraten hat, sondern auf einem Originaldrehbuch beruht. Sicherlich kann die Story um die kleine Babydoll, die von ihrem Stiefvater in eine dubiose Irrenanstalt gesteckt wird und sich dort in eine obskure Fantasiewelt flüchtet, ihre Vorbilder nicht leugnen, aber Snyder gelingt es einmal mehr zeigen wie sehr er sein Handwerk versteht. Dabei bleibt er seinem Stil treu, den er schon mit 300, Watchmen oder Legende der Wächter gezeigt hat. Der Regisseur arbeitet dabei mit Versatzstücken aus Anime, Manga und Hollywoodklassikern. Es entsteht dabei eine visuelle Orgie von großem Reiz, in der man sich der Zuschauer total verlieren kann. Garniert wird das Gesamtkonzept mit einer durchaus spannenden Handlung, einigen pseudophilosophischen Sprüchen (brillant umgesetzt von Scott Glenn) und einem knalligen Soundtrack, der ebenfalls einen großen Reiz besitzt.

Wir Deutschen neigen ja gerne dazu Filme in Schubladen einzuordnen. Sucker Puncht ist ein Streifen, bei dem dies schwerfällt. Ist er jetzt Psychodrama oder einfach nur ein schrilles Musical? Auf jeden Fall ist er perfektes Popcornkino und will auch nicht mehr sein als pure Unterhaltung. Das bekommt er auch perfekt hin. Absolut sehenswert und ich bin schon sehr auf die Umsetzung auf Blu-ray gespannt.

Übrigens, auf meiner Homepage findet man ausführliche Besprechungen den Blu-rays von 300 und Legende der Wächter.