Bereits im Oktober 2010 habe ich mir auf dem Buchmesse Con den ersten Band von Dirk van Booms Zeitreise-Geschichte Kaiserkrieger zugelegt. Doch erst nachdem ich auf dem DortCon den zweiten Band gekauft habe, nahm ich mir vor nun endlich zur Lektüre zu schreiten.
Derzeit liegt mit Die Ankunft der erste Kaiserkrieger-Band auf meinem Nachttisch und wird mich auch über die Osterfeiertage nach Bad Homburg begleiten (zusammen mit dem zweiten Band). Da ich nun die Hälfte des ersten Bandes gelesen habe, ist es Zeit ein kleine Zwischenbilanz zu ziehen.
Dirk schickt den Kleinen Kreuzer Saarbrücken, zugehörig der Kaiserlichen Marine, ins 4. Jahrhundert nach Christus, wo man sich nicht nur mit Römern herumschlagen muss, sondern auch mit das Tatsache, dass das Schiff wahrscheinlich nie mehr ins Jahr 1914 zurückkehren wird. Also muss sich die Besatzung der Saabrücken mit den neuen Gegenheiten arrangieren, was interessante Probleme aufwirft. Anders als in ähnlichen Werken stellt Dirk die Ankömmlinge aus der Zukunft nicht als Supermänner dar, sondern als ganz normale Menschen. Die technische Überlegenheit des Kreuzers gegenüber den römischen Schiffen ist auch nur so lange gegeben wie die Vorräte reichen, die man mitgebracht hat. Ebenfalls positiv fällt die sehr gute Recherche des Autors auf, der es schafft die geschichtlichen Fakten in eine spannende Handlung einzubinden, die Lust auf mehr macht. Bisher bin ich sehr positiv von dem ersten Roman angetan und schwer beeindruckt, was nicht so oft vorkommt. :-)
Interessant ist es auch wie Dirk die preußische Mentalität, die in dieser Zeit in den Männern verankert war, an den Tag bringt. Die Weltanschauung der damaligen Zeit war ganz anders als heute. Da wurde ein farbiger römischer Kapitän von den Offizieren der Saarbrücken eher kritisch angesehen als positiv. Aus zeitgenössischen Büchern über die deutschen Kolonien vor dem 1. Weltkrieg, die ich als Recherchematerial für ein eigenes Projekt erworben habe, weiß ich, dass die Einstellung der deutschen "Kolonialherren" sich in keiner Weise von denen der anderen Kolonialisten unterschied. Dirk gelingt der Spagat zwischen der preußischen Mentalität und der heutigen Sichtweise einen Mittelweg zu finden, was mir ebenfalls gut gefällt.
Kaiserkrieger ist auf keinen Fall mit brauner Soße wie Stahlfront zu vergleichen, sondern ist eine sehr interessante Kombination zwischen Science Fiction- und historischem Roman; und auf jeden Fall eine Leseempfehlung.
Dem Sammler sei übrigens die exklusive Sammlerausgabe der Reihe als Hardcover mit Lesebändchen empfohlen, die direkt über den Atlantis Verlag bezogen werden kann.