6. August 2010

Bronson

Michael Peterson hat sich in Großbritannien einen Namen gemacht. Er gilt als der gefährlichste Häftling des Vereinigten Königreichs. Mit 22 überfällt er ein Postamt in Little Sutton, erbeutet 27 Pfund und landet für sieben Jahre hinter Gittern. Aufgrund zahlreicher weiterer Vergehen hinter den Gefängnismauern verbringt er die kommenden 35 Jahre in Haft; 30 davon in Einzelhaft. In dieser Zeit nahm er seinen Kampfnahmen an: Charles Bronson.

Als ich Bronson zum ersten Mal sah, war ich mir nicht sicher, was ich von dem Streifen halten sollte. Auf der einen Seite stilisiert er einen soziopathischen Charakter, der auf der anderen Seite auch fasziniert. Dabei bedient sich der Regisseur Nicolas Wilder Refn Stilmittel, die sehr stark an Stanley Kubricks Uhrwerk Orange erinnern. Auch wenn die Gewalt in Bronson nicht karikiert, sondern sehr explizit dargestellt wird, besitzt der Film dennoch einen gewissen Reiz. Dies liegt vor allem an der charismatischen Darstellung von Tom Hardy, der Peterson sehr glaubwürdig dem Zuschauer näherbringt. Er fungiert als Hauptdarsteller und Erzähler eines vielschichtigen Charakters.

Vor einigen Monaten habe ich mir die DVD ausgeliehen, war mir nicht ganz sicher, ob ich es nun mit einem verdammten Meisterwerk oder einfach nur Schund zu tun hatte. Sicher bin ich mir immer noch nicht, aber in meine Sammlung aufnehmen musste ich Bronson schon. :-)