1. Juni 2010

Geschlossene Lücken, Teil 2

John Ford gehört zu einem meiner Lieblingsregisseure und das nicht nur, weil ich ein Westernfan bin. Seine Filme beeinflussten Kollegen wie Akira Kurosawa, George Lucas, Steven Spielberg oder Quentin Tarantino. Außerdem ist seine Zusammenarbeit mit John Wayne legendär.

Im Jahr 1939, eines der stärksten Kinojahre Hollywoods, arbeiteten die beiden zum ersten Mal zusammen. Wayne hatte sich seit Jahre mit B-Filmen und Serials seine Sporen verdient, hatte aber bei seiner ersten Hauptrolle als Kassengift erwiesen. Ford drehte nach 12 Jahren seinen ersten Western; ein Genre, das zu diesem Zeitpunkt als tot und ausgelutscht angesehen wurde. Mit Stagecoach (bei uns bekannt auch als Ringo oder Höllenfahrt nach Santa Fé) schufen die beiden einen Film, der den modernen Western für die nächsten Jahrzehnte definieren sollte. Nicht nur eine atmosphärische Dichte der Story, sondern auch die urgewaltige Landschaft des Monument Valley fesselten die Kinogänger. Hinzu kamen noch Figuren, von denen jede nicht gerade dem Idealbild eines strahlenden Helden ist. Ein wegweisender Klassiker der Filmgeschichte.

Lange Zeit gab es Stagecoach nicht in einer angemessenen Form in Deutschland auf DVD. Nachdem die 1. Auflage durch eine miese Bildqualität und nur einer deutschen Tonspur aufwarten konnte, erschien im Mai 2010 der Streifen in der Reihe Vergessene Western bei dem Label Voulez Vous Film. Die neue Version bietet ein besseres Bild sowie die deutsche und englische Tonspur. Der Western selbst liegt in der ungekürzten Originalfassung vor, ist rund zwei Minuten länger als die deutsche Fassung. Sicher, diese Veröffentlichung ist kein Vergleicht mit der ebenfalls im Mai in den USA erschienen Blu-ray-Fassung der Criterion Edition, aber derzeit die beste Methode den Film in Deutschland auf DVD zu archivieren. Auch für diesen Film folgt noch eine ausführliche Rezension auf meiner Homepage acrusonline.de