Die Welt Pandora, die sich vor dem Auge des Zuschauers öffnet, ist eigentlich der Mond eines Gasriesen, der 4,4 Lichtjahre entfernt um eine der Sonnen von Alpha Centauri kreist. Dort lässt James Cameron eine Welt entstehen, die viel Bekanntes und Unbekanntes aufzuweisen hat. Dabei lässt er sich von seinen Vorlieben leiten. Dabei ist es nicht verwunderlich, dass Pandora starke Ähnlichkeiten mit der irdischen Unterwasserwelt aufweist. Und genau das macht einen Teil des Flairs auch aus. Man sieht Dinge so, wie man sie bisher noch nicht gesehen hat. Wie beispielsweise die Biolumineszenz der pandorischen Lebensformen, die man einfach nur kolossal umgesetzt hat. Alle Elemente lassen richtiges filmisches Meisterwerk entstehen, dessen Erfolg dem Konzept recht zu geben scheint.
Schon einmal ist James Cameron von der filmischen "Fachwelt" verlacht worden. Damals drehte er mit Titanic einen der teuersten Filme aller Zeiten. Die Presse unkte schon von einem Debakel wie seinerzeit Waterworld. Doch man vergaß die Universalität der Geschichte selbst. Anders wie viele andere Konzepte funktioniert eine solche Geschichte in fast jedem Kulturkreis. Man braucht sich nur den Erfolg der Star Wars- oder Herr der Ringe-Filme anzuschauen um zu sehen, was gemeint ist.
Bei Avatar war es ähnlich. Kurz nachdem der erste Teaser veröffentlicht wurde, kamen schon wieder die Unkenrufe. Altbacken sei der Film, zu durchschaubar oder einfach nur langweilig. Als ich den Teaser zum ersten Mal sah, ahnte ich schon, dass da etwas Besonderes kommen würde. Das gleiche Gefühl hatte ich als ich den ersten Teaser zu Herr der Ringe sah. Zugegebenermaßen bin ich ein großer Fan von James Cameron, aber dennoch hat mich mein Gefühl nicht getrogen.
Allerdings habe ich den großen Erfolg nicht erwartet. Avatar bricht alle Rekorde und ist, nach dem Stand von heute, der zweiterfolgreichste Film der letzten 35 Jahre. Dabei läuft er bisher erst nur einen knappen Monat. Zudem ist er noch nicht überall angelaufen. Der asiatische Markt wird erst jetzt bedient und in dem steckt noch jede Menge Potential. Ganz zu schweigen von der Auswertung für Home Entertainment-Bereich.
Zwölf Jahre hat James Cameron gewartet bis die Filmtechnik Avatar realisierbar machte. Das Filmgeschäft ist sehr schnelllebig. Ein Film kommt ins Kino, wird sechs Wochen gepuscht, um dann nach kurzer Zeit wieder in der Versenkung zu verschwinden. Das Schicksal vieler sogenannter Blockbuster. Doch ab und zu treten auch Anomalien auf. Filme, die im Gedächtnis bleiben... Star Wars, Alien, Blade Runner, Silverado, Unforgiven, Jurassic Park, Braveheart, Titanic, Matrix und die Herr der Ringe-Trilogie, um nur einige zu nennen. Avatar kann sich zu dieser Reihe gesellen und hat auch das Zeug zu einem Klassiker zu werden, wie ihn das Golden Age Hollywoods hervorgebracht hat.
Das mag für manchen jetzt etwas viel Lobhudelei sein. Zugegeben, ich habe auch einen Hang zu aufwendigen Produktionen. Doch schaut man sich den Erfolg von Avatar an, dann bekomme ich zumindest einen wohligen Schauer...
12. Januar 2010
....und nochmal Avatar
Es gibt Dinge, von denen kommt man nur schwer los. Derzeit ist es bei mir die Faszination für James Camerons Avatar, die mich etwas im Griff hat. Mittlerweile habe ich den Film viermal gesehen und ich war jedes Mal noch mehr verzaubert. Sicher, die 3D-Technik macht einen Teil des Charmes aus, doch irgendwie ist da noch mehr. Die Story, auch wenn sie schon tausendmal erzählt worden ist, weiß auch jetzt noch zu fesseln. Kein Wunder, denn so exotisch und fantasievoll verpackt hat man sie noch nicht auf der Leinwand gesehen.