25. Dezember 2009

Küss den Frosch

Kein Weihnachten ohne einen neuen Disney-Film. Tatsächlich war es früher so, dass immer rechtzeitig zum Fest ein neuer oder auch schon ein älterer Zeichentrickfilm aus dem Haus der Maus in die Kinos kam. Nachdem Disney bis Ende der 80er Jahre filmmäßig etwas in der Krise war, erwies sich mit der Veröffentlichung von The Little Mermaid (Arielle - Die Meerjungfrau), dass man noch mit den Filmen aus dem Hause Disney rechnen konnte. Eine neue Generation von Zeichnern war nun in dem Studio, die mit den alten Traditionen brachen und zu neuen zeichnerischen Leistungen aufbrachen. Im Verlauf der letzten 20 Jahre wurden daraufhin einige Klassiker geliefert, an die man sich gerne zurückerinnert.

Vor einigen Jahren entschied man sich bei Disney dann dafür sich von der traditionellen Animation zu verabschieden. Mittlerweile produzierte jedes Studio computeranimierte Filme und war der Meinung, dass man mit antiquierten Methoden noch weiterkam. Ein Trugschluss wie sich herausstellte, denn einen richtig guten Film bekam man nicht zustande. Man erreichte dabei noch nicht einmal die Klasse der Streifen aus dem Hause Pixar. Auch wenn man sich redlich bemühte jagte ein Flop den anderen.

Mit der Übernahme von Pixar durch Disney (eine Sache, die ich gerne umgekehrt sehe), änderte sich auch der Kurs des Hauses. John Lasseter, nun Leiter der Disney Animation Studios, machte keinen Hehl daraus, dass es wieder einen traditionellen Zeichentrickfilm geben würde. Das Ergebnis ist eine freie Interpretation des Märchens Der Froschkönig.

Mit Küss den Frosch kehrt Disney wieder zu seinen Wurzeln zurück. Dabei verlässt man sich auf die Faktoren, die einen Zeichentrickfilm ausmachen. Knuffige Figuren, eine sehr gute Animation und Songs, die einfach nur schön sind. Kein Wunder, sie stammen aus der Feder von Randy Newman, der bereits mit Lasseter bei den Toy Story-Filmen zusammgearbeitet und einen sehr guten Ruf als Musiker hat. Richtige Überraschungen hält der Streifen nicht bereit, macht aber mit seiner Witzigkeit und vor allem wegen seiner Figuren jede Menge Spaß. Für mich waren vor allem das Glühwürmchen Ray und der Alligator Louis die absoluten Highlights. Nicht nur, dass sie mit die schönsten Songs hatten, sie wurden in der deutschen Fassung sehr gut besetzt. Die Besetzung Bill Ramsey als Louis sehe ich als einen richtigen Geniestreich. Mit ihm hat man nicht nur einen sehr guten Jazzmusiker besetzt, sondern auch ein Urgestein des alten deutsche Schlagers. Ich sage nur: "Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett"...

Küss den Frosch ist kurzweilige Unterhaltung und hebt sich durch seinen Zeichenstil wohltuend von den Computeropern der letzten Jahre ab. Hoffentlich bleibt er kein Einzelfall.