24. Dezember 2009

Feiertage

Eigentlich wollte ich ja wieder regelmäßiger mein Blog pflegen, aber manchmal kommen Dinge dazwischen, die man nicht einkalkulieren kann. Vor allem dann, wenn es um Gefühle geht. Aus Liebeskummer habe ich mich dann auf World of Warcraft gestürzt, um auf andere Gedanken zu kommen. Dabei wollte ich so gut sein, wie meine Kollegen und Freunde, die ebenfalls WoW spielen. Als ich meine eigenen Erwartungen nicht erfüllen konnte habe ich mich dermaßen unter Druck gesetzt, dass lange totgeglaubte Symptome einer alten Krankheit wieder auftauchten. So hat mich das Mix aus nicht erfüllten Selbsterwartungen, Liebeskummer und den Horror vor der Weihnachtszeit, den ich immer habe, führten zu einer ausgewachsenen Depression. Hinzu kam noch Kopfkino vom Feinsten mit Gedanken, die absolut unsinnig waren. Die Kombination aus allem führte zu einem Höhepunkt, der mich fast alles hinschmeißen ließ.

In dieser Situation musste ich feststellen, dass an dem Spruch "Wenn du denkst es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her" etwas dran ist. Das Licht kam in Form einer Arbeitskollegin, einer sehr guten Freundin, die für mich ein Ohr hatte. Es tut gut, wenn man jemanden hat, der einen aufzubauen vermag. Dafür bin ich sehr dankbar.

Als Resultat werde ich erst einmal die nächste Zeit die Finger von WoW lassen. Ganz aufgeben werde ich das Spiel nicht, aber im Moment lasse ich es ruhen. Das fällt mir schwer, denn das Zocken ist zu lieben Gewohnheit geworden. Doch wenn es die geistige Gesundheit angreift, muss man andere Schritte gehen.

So bleibt nur noch der Horror vor den Weihnachtstagen. Eine Sache, die tief verwurzelt in mir mir ist, da ich in meiner Kindheit einige Weihnachtsfeste hatte, die man nicht als solche bezeichnen konnte. Dies lag zum größten Teil an Trunksucht meines biologischen Vaters... Aber das ist eine Geschichte, die ich hier jetzt nicht erzählen will. Tatsache ist, dass Weihnachten für mich viel von seinem Reiz verloren hat. So richtige Feiertagsstimmung will bei mir nicht aufkommen und auch einen Weihnachtsbaum wird man bei mir vergeblich suchen. Allerdings macht es mir Freude meinen guten Freunden ab und zu etwas zu dieser Jahreszeit zu schenken.

Verdammt, ich schweife ab. Muss aber ab und zu auch sein...

Ach ja, am Mittwochabend tat sich dann etwas auf, was mir einen enormen Auftrieb gab. Bei einem Telefongespräch kam die Idee im Frühjahr mal einen kleinen Städtetrip nach Rom zu machen. Ein Gedanke, der mich sehr begeistert. Als ich noch arbeitslos war konnte ich mir sowas nicht leisten, doch jetzt kann ich sowas planen. Rom ist ohnehin ein Traumziel von mir, da diese Stadt pure Geschichte atmet. Was die Sache noch interessanter macht... Jemand, den ich sehr schätze war ebenfalls von dem Gedanken angetan.

Es gibt also doch noch Hoffnung...