6. September 2009

Inglorious Basterds

Ich bin ein Tarantino-Fan, gebe ich zu. Als ich Pulp Fiction zum ersten Mal sah, war ich sofort gefesselt. Daraufhin schaute ich mir die Sachen an, die er vorher gemacht hat, an sowie seine weiteren Werke an. Über seinen Filmgeschmack kann man streiten, doch seine eigenen Filme haben etwas besonders. Etwas, was man im heute so normalen glatten Hollywood-Mainstream vermisst.

In seinem neuesten Werk widmet sich der Regisseur und Drehbuchautor einer Gruppe von jüdischen Nazijägern im von den Deutschen besetzten Frankreich des 2. Weltkriegs. Dabei nimmt er es mit den historischen Vorgaben nicht so genau. Aber das ist nicht schlimm, denn Inglourios Basterds kann man mehr als comichaftes Märchen sehen. Der Film soll Spaß machen und genau das macht er aus.

Bei allem schwarzen Humor und geschliffenen Dialogen fällt auf, wie gut Tarantino sich mit Filmgeschichte auskennt. So verbeugt er sich in einigen Einstellungen tief vor Filmemachern wie Rainer Werner Fassbinder oder G. W. Pabst. Darstellerisch kann sich der Streifen auch sehen lassen. Brad Pitt mimt einen spröden Aldo Raine und es scheint als ob man alle deutschen Darsteller verpflichtet hat, die bis drei nicht auf den Bäumen waren. Aber genau das macht das Flair des Films aus. Aber aus allen Darstellern tritt ganz klar Christoph Waltz heraus, der seinen Schurken dermaßen leidenschaftlich gibt, das er Pitt komplett an die Wand spielt. Allein seine Leistung macht den Film schon sehenswert.

Nachdem ich mich Death Proof nicht so sehr anfreunden konnte, fand ich die Basterds wesentlich interessanter. Das mag an der langen Arbeitszeit liegen, die Tarantino in das Drehbuch des Films investiert hat. Wer auf etwas schwarzen, teilweise auch zynischen Humor steht und nicht gerade zu zart besaitet ist, wird mit diesem Film einen sehr gelungenen Kinoabend verbringen. Mir hat er auf jeden Fall Spaß gemacht.