
Harry Potter und der Halbblutprinz setzt die düstere Linie des fünften Teils fort, wirkt aber noch etwas erwachsener. Die stellenweise sehr humorvolle Story zeigt gutgelaunte Darsteller, erreicht aber dennoch nicht ganz die Qualität des Vorgängers, ebenfalls von Regisseur David Yates. So kommt der 6. Teil auch ein wenig behäbiger her als Teil 5. Zwar gibt es ein paar schöne Actioneinlagen und Spezialeffekte en Gros, aber Yates setzt diesmal etwas mehr auf das Können seiner Darsteller. Gleichzeitig wird ein Blick auf die zwischenmenschlichen Beziehungen von Harry und seinen Freunden geworfen. Dabei werden die Weichen gestellt für die Situation zum Ende des letzten Teils der Geschichte.
Ein Problem bei Harry Potter VI ist die Geschwindigkeit, mit der wichtige Sachen abgehandelt werden. Dies zeigt sich ganz eklatant beim obligatorischen Showdown, der diesmal sehr kurz geraten ist. Auf mich machte der rund zweieinhalbstündige Film einen etwas unfertigen Eindruck. Das mag daran liegen, dass er möglicherweise als Ouvertüre für das große Finale gedacht ist. Das siebte Buch wurde ja bekanntlich in zwei Filme aufgeteilt, die im November 2010 und im Sommer 2011 in die Kinos kommen. Meiner Meinung nach kann man Harry Potter und der Halbblutprinz nicht allein stehen lassen, sondern ich sehe ihn mehr als den ersten Teil einer Abschlusstrilogie.