7. Mai 2009

Star Trek-Fieber

Sieben Jahre ist es her seitdem der letzte Star Trek-Film im Kino war. Mit Nemesis hatte die Filmserie des Franchises nach zehn Beiträgen ihr vorläufiges Ende gefunden. Nemesis, der, nach meiner Meinung, besser ist als sein Ruf, fiel in eine Zeit, in der das Phänomen eine schwierige Zeit durchmachte. Im Mai 2005 wurde dann auch die bisher letzte Serie aus dieser Richtung eingestellt. Aber auch wenn Star Trek für einige Zeit verschwand, so war es nie richtig tot. Auf irgendeinem Fernsehsender ist immer die ein oder andere Serie zu sehen.

Nachdem Filme wie Batman Begins oder Casino Royale gezeigt hatten wie man einem anscheinend ausgelutschten Franchise wieder Leben einhauchen kann, ließ auch Paramount Pictures nicht lange auf sich warten. Schließlich ist Star Trek eines der Flaggschiffe der Filmgesellschaft und nach wie vor eine Cashcow. Als J. J. Abrams, der Macher von Alias, Lost und Fringe, seinen Vertrag mit Paramount unterzeichnete, war auch wieder Star Trek im Gespräch. Abrams wollte einen weiteren Film machen, allerdings nicht Nemesis weiterführen. Ihm schwebten Abenteuer einer verjüngten Version der originalen Crew vor.

Schon nach dem Flop von Star Trek V tauchte die Idee der Schilderung der Zeit auf Starfleet Academy von Kirk, Spock & Co. auf. Immer wieder wurde sie zu den Akten gelegt, stieß auch bei vielen Fans auf wenig Gegenliebe. Abrams brachte dies dann wieder auf die Tagesordnung und zog sein Ding nun tatsächlich durch.

Nach einigen Verschiebungen steht nun der Reload von Star Trek in Startlöchern. Wie so oft war ich sehr skeptisch und verfolgte die Informationen aus dem Internet mit sehr gemischten Gefühlen. Der erste Teaser, mit einer Enterprise im Bau, sah nicht sehr vielversprechend aus. Doch der letzte Trailer, den ich zum ersten Mal vor Watchmen gesehen hatte, weckte in mir das alte Star Trek-Feeling. Schon vorher stand außer Frage, dass ich mir den Film im Kino anschauen würde. Bisher habe ich alle dort angeschaut. Der neue ist keine Ausnahme.

Der Druck wurde am Montag dann noch etwas erhöht. Der Soundtrack zu Star Trek trudelte bei mir ein. Wie bei allen J. J. Abrams Projekten schreibt sich Michael Giacchino für den Score verantwortlich. Eine kleine Clips hatte ich schon im Internet gehört, doch die CD ist was ganz anderes.

Für mich hat Jerry Goldsmith mit seinen Soundtracks zu den Teilen 1, 5, 8, 9 und 10 den musikalischen Stil der Reihe definiert. Sein Leitmotiv ist mir immer im Ohr. Aber auch James Horner (Teile 2 und 3) und Cliff Eidelman (Teil 6) waren interessante Beiträge. Allein Leonard Rosenman fiel mit seiner Musik zu Teil 4 etwas aus dem Rahmen. Giacchino muss sich also mit einigen Schwergewichten messen lassen.

Sein Soundtrack beeindruckt durch eine breite, sehr vielseitige Orchestrierung, ein sehr eingängiges Leitmotiv und einer starken Orientierung an der Musik von Alexander Courage, dem Hauptkomponisten der klassischen Serie. Er liefert einen sehr beeindruckten Score ab, der sich deutlich von dem mittlerweile eingebürgerten Dunstkreis um Hans Zimmer abhebt. Giacchinos Musik macht Lust auf eine große Space Fantasy, so wie es Jerry Goldsmith mit seinen Beiträgen vorgemacht hat. Jetzt muss mich nur noch der Film überzeugen, dann bin ich zufrieden. Aber das werde ich wohl erst heute abend erfahren...