24. Februar 2009

Literarische Mogelpackung?

Zu Weihnachten habe mich von meinen Eltern einen Buchgutschein gewonnen. Lange habe ich mir überlegt, was ich mir dafür holen würde. Vor rund zwei Wochen habe ich mich dann für Tolkiens Die Kinder Húrins entschieden.

Die Geschichte um Húrin und seinen Sohn Húrin liest sich recht gut. Sie ist im ersten Drittel zwar etwas zäh, wird aber zum Ende hin etwas flüssiger und lässt etwas von dem erzählerischen Genie des Autors erkennen. Natürlich bemerkt man auch hier deutlich die literarischen Quellen, auf die Tolkien sich in sein Werk bezogen hat. Dennoch mach das Buch Spaß, auch wenn es auf dem ersten Blick wie eine Mogelpackung erscheint.

Bei der Vermarktung von Die Kinder Húrins bekam man den Eindruck, dass man einen verschollenes Romanfragment des großen Autors entdeckt hat. Vielmehr handelt es sich aber um eine von Christopher Tolkien editierte Zusammenführung der Geschichten von Húrin und Túrin, die man im Simarillion findet. Eine literarische Mogelpackung also? Ein Versuch der Erben Tolkiens doch noch ein Stück des Kuchens vom Erfolg der Herr der Ringe-Verfilmungen zu bekommen?

Nicht unbedingt, denn hier hat man die ganze Storyline in einem Band vorliegen und braucht sich die entsprechenden Teile nicht zusammenzusuchen. Dazu kommen noch die grandiosen Illustrationen von Alan Lee, die dem Buch noch etwas Würze verleihen. Außerdem muss ich gestehen, dass sich Die Kinder Húrins ganz gut neben meiner limitierten Ausgabe der Caroux-Übersetzung von Der Herr der Ringe machen.