19. Mai 2008

Stargate SG-1: The Ark of Truth

Als ich 1994 den Stargate-Film von Roland Emmerich im Kino sah, ahnte ich nicht, was sich daraus entwickeln würde. Den Start der TV-Serie im Jahr 1997 beäugte ich etwas kritisch, denn so aufwendig wie der Kinofilm gestaltete sich die Serie in der ersten Zeit nicht. Allerdings konnte man schon früh erkennen, wie gut die Chemie zwischen dem Kernteam der Darsteller funktionierte. Auch wenn die ersten Staffeln stellenweise nicht so überzeugen konnten, im Verlauf wurde die Serie immer besser. Für mich kam der Punkt ab der 3. Staffel. Ab da zogen die Stories etwas an, man führte diverse Story-Arks ein, deren Auflösung sich über mehrere Staffeln hinzog.

Zehn Jahre lang entwickelte sich Stargate SG-1 zur erfolgreichsten Phantastik-TV-Serie überhaupt und entthronte mit dem Beginn der 10. Staffel The X-Files, die es nur auf neuen Seasons gebracht hat. Doch das verantwortliche Network in den USA, der SciFi Channel, wollte nach der 10. Staffel nicht mehr weitermachen. Vielmehr wollte man sich auf die Ablegerserie Stargate: Atlantis konzentrieren, da die Quoten von SG-1 sanken. Ein Aufschrei ging durch die Fangemeinde. Dieser wurde von MGM Television erhört, denn bald kam die Nachricht, dass man auf eigene Faust weitermachen wolle. Als Form wählte man Filme, die direkt auf DVD veröffentlicht werden sollten. Schon 2007 hatte J. Michael Straczinsky, der Macher von Babylon 5, erfolgreich eine Wiederbelebung seines Universums gestartet. Also konzentrierten sich die Macher von SG-1 nicht nur auf die 10. Staffel, sondern auch auf die Erarbeitung eines Films.

Im Mai 2008 war es auch in Deutschland soweit: Mit The Ark of Truth (Die Quelle der Wahrheit) erschien der erste SG-1 Film auf DVD. Nachdem die Serie mit ihrer 10. Staffel keinen eigentlichen Abschluss geboten hatte, packte man ein etwas größeres Budget und eine epischere Story in den Film, um mit ihm die Thematik um die Ori, die die letzten beiden Staffeln beherrscht hatte, zu einem grandiosen Ende zu bringen. Tatsächlich hat man es geschafft den ganzen Charme der Serien in Ark zu packen. Alles wirkt etwas freier und größer, kommt sehr nahe an Kinoqualität heran.

Für mich war es schön nach rund einem Jahr die alten Gesichter wieder zu sehen, die nochmal zu alter Form aufgelaufen sind. Auch wenn die Story selbst einige kleine Schwächen besitzt, bekommt der Fan einen sehr guten Film geboten, der einem Kinoerlebnis kaum nachsteht. Sehr beeindruckend ist übrigens auch der Soundtrack von Joel Goldsmith. Der Sohn des Altmeisters Jerry Goldsmith begleitet beide Stargate-Serien seit ihren Anfängen und zeichnet sich auch für das Hauptthema von Stargate: Atlantis verantwortlich. Wie schon bei SG-1 verbindet er die Elemente des Scores des Kinofilms, der von David Arnold stammt, mit seinen eigenen Kompositionen. Dabei entsteht ein epischer Soundtrack, der ebenfalls die Qualitäten eines großen Kinofilms besitzt.

Stargate SG-1: The Ark of Truth ist qualitativ besser wie manch andere SF-Film, der in den letzten Jahren über die Leinwand geflimmert ist. Keine Sekunde ist zu bemerken, dass er fürs Pantoffelkino gemacht ist. Für Zuschauer, die die Serie nicht so gut kennen, hat man eine rund zehnminütige Zusammenfassung der letzten beiden Staffeln auf die DVD gepackt, um den Film abzurunden.

Für mich war der Film ein würdiger Abschluss für die Serie, der einen Schlussstrich unter die laufende Thematik setzte. Der nächste SG-1-Film, der im Spätsommer 2008 erscheinen soll, wird eine eigene Storyline haben. Zudem hat man Richard Dean Anderson überreden können wieder als General Jack O'Neill aufzutreten. Man darf also gespannt sein...