18. Mai 2008

Flusswelt der Zeit

Eigentlich bin ich kein Freund von langen SF-oder Fantasyzyklen. Vor allem nicht, wenn sie sich, wie die neueren Jahre, künstlich über zig Bände hinstrecken. Dennoch mag ich einige der großen alten Zyklen, wie beispielsweise den Lensmen-Zyklus, die Foundation oder auch Philip José Farmers Flusswelt-Zyklus.

Das Grundkonzept des Flusswelt-Zyklus finde ich recht ansprechend: Irgendwo im Universum gibt es einen Planeten, der von einem gigantischen Fluss umspannt wird, der sich wie die Midgardschlange selbst in Schwanz beißt. Am Ufer dieses Flusses erwachen rund 36 Milliarden Menschen, die zwischen 1 000 000 v. Chr. bis in frühe 21. Jahrhundert gelebt haben. Sie sind Teil eines Experiments, das von Unbekannten, den sogenannten "Ethikern", durchgeführt wird. Aber man hat nicht mit Rebellen unter den Ethikern und dem Tatendrang der Menschen gerechnet. So macht sich eine Gruppe von illustren Persönlichkeiten wie Sir Richard Francis Burton oder Samuel Clemens (bekannt auch als Mark Twain) auf die Suche nach den Drahtziehern des Experiments.

Vor vielen Jahren habe ich den Zyklus zum ersten Mal gelesen. Mir gefiel das Grundkonzept und auch die Schreibweise von Farmer, der in diesen Romanen Elemente verschiedenster Literaturarten zu einer lesenswerten Melange vermischt. Dabei spürt man deutlich die Vorlieben des Autors, dessen Versatzstücke seine Vorbilder erahnen lassen.

Im Mai 2008 hat der Piper Verlag eine Neuauflage des schon lange vergriffenen Zyklus begonnen. Die Romane sind überarbeitet, der erste Band wartet sogar mit einer Novelle als Extra auf, die es in deutscher Sprache bisher noch nicht gegeben hat. Für mich war es eine interessante Erfahrung den ersten Roman aus dem zeitlichen Abstand nochmal zu lesen. Was ich beim ersten Lesen als uninteressant erachtete, faszinierte mich nun. Nun fand ich den Roman noch umzu fesselnder.

Die ersten drei Bände hat Piper im Mai 2008 auf den Markt geworfen, um die Reihe im November und im nächsten Jahr fortzusetzen. Ich werde auf jeden Fall dranbleiben.

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