11. August 2007

Sense of Wonder - 1. Teil

Während ich diese Zeilen schreibe läuft etwas Musik im Hintergrund: der Soundtrack zu Der 13. Krieger von Jerry Goldsmith, einer meiner absoluten Lieblingssoundtracks des Altmeisters. Seine Musik hat mich schon immer inspiriert...


Aber nicht Jerry Goldsmith ist das Thema dieses Eintrags, sondern ein kleines Erlebnis, das ich vor einigen Wochen hatte. Damals trudelte eine Lieferung der Perry Rhodan Gold Edition in meinen Briefkasten. Unter den drei Paperbacks war auch eine Nummer dabei, die mich lockte wie keine andere: Die Straße nach Andromeda - PR-Heft 200 und Auftakt zu einem Handlungsabschnitt, der bis heute immer noch eine legendären Ruf unter den Fans besitzt: Die Meister der Insel. Nicht nur, dass man es hier mit dem ersten Zyklus zu tun hat, der über 100 Bände geht, PR und seine Mannen begeben sich zum ersten Mal in eine andere Galaxis. Die Meister der Insel sind die Herrscher von Andromeda, die es auch auf die Terraner abgesehen haben.


Natürlich stammt der Auftakt, wie viele der großen Schlüsselromane der ersten 500 Bände, von Karl Herbert Scheer. Nachdem ich vor einigen Jahren einige unangenehme Erfahrungen mit den ZBV-Romanen des Autors gemacht hatte, wollte ich eigentlich nicht mehr so viel von ihm lesen. Doch nun machte ich eine Ausnahme. Zum letzten Mal hatte die Die Straße nach Andromeda vor über 15 Jahren gelesen. Ob mir der Roman noch gefallen würde?


Auf den ersten Seiten des Romans wird eine der schillerndsten Figuren der Serie eingeführt: der Haluter Icho Tolot. Sofort verschlang ich diese ersten Seiten und gleichzeitig stieg in mir ein Gefühl auf, das ich gut aus meiner Anfangszeit bei PR kannte. Ich umschreibe es gerne mit dem Begriff "Sense of Wonder", was die angenehme Nervosität und Erregung auf den Punkt bringt, die einem großen literarischen Abenteuer vorangehen. Entgegen meinen Erwartungen wurde ich von dem Roman gefesselt, um ihn in einem Leseakt abzuschließen.


Auch wenn ich mittlerweile ein ambivalentes Verhältnis zu den Romanen von Scheer habe, muss ich PR-Heft 200 eine sehr dichte Handlung zugestehen. Der Autor hält sich streng an seine Spannungsregeln und fröhnt aber auch teilweise seinen damals üblichen Klischees der teilweise kindischen Heldenverehrung der Person Perry Rhodans. Witzigerweise muss man aber zugestehen, dass eben das in die Zeit, in der dieser Roman spielt, passt. Anfang des 25. Jahrhunderts befand sich das Solare Imperium auf einem seiner Höhepunkte. Mit aller Kraft versucht man die tückischen Versuche der Meister der Insel, die zur Vernichtung führen sollen, abzublocken. Gleichzeitig stößt man in den Machtbereich der Meister vor, um sie quasi auf eigenem Terrain anzugreifen. Allerdings steht am Anfang erstmal eine Niederlage für Perry und seine Mannen. Zwar entdeckt man mit dem Sonnensechseck ein neues Wunder im Zentrum der Milchstraße, doch der Sonnentransmitter strahlt den Großadministrator und seine Gefährten in den Leerraum zwischen den Galaxien ab, wo man im Twin-System ums Überleben kämpfen muss.


Für mich war die Lektüre von Die Straße nach Andromeda gleichzeitig auch eine Reise in die eigene Vergangenheit. Als ich das Heft zum ersten Mal las, stand ich am Anfang der PR-Serie. Über Band 1000 und über den Cappin-Zyklus landete ich bei den MDI, die damals in der 4. Auflage erschienen. Mit dem Verlauf des Zykluses wurde ich dann zum Fan der Serie, die später mein Interesse an der restlichen SF wecken sollte. Also nicht nur Sense of Wonder, sondern jede Menge schöner Erinnerungen.

Keine Kommentare: