
Auch für den Sommer 2007 werden jede Menge Großproduktionen ins Rennen geschickt. Dabei handelt es sich meist um Fortsetzungen, aber das ist ein Trend, der sich schon seit vielen Jahren bewährt hat. Den Anfang macht in diesem Jahr der dritte Teil der Spider-Man-Saga, deren Aufwand erneut auf einen höheren Level gebracht wurde.
Im dritten Teil treffen wir Peter Parker und Mary Jane dort, wo wir sie im 2. Teil zurückgelassen haben. Ihre Beziehung läuft nun einige Zeit, wobei sich in Peter immer mehr der Gedanke manifestiert, einen Schritt weiter zu gehen. Doch einige Widrigkeiten stürzen das Liebespaar in eine schwere Krise. Da ist zum einen Harry Osborn, ehemaliger Freund Pakers, der auf Rache für den Tod seines Vaters sinnt. Dieser kam in der Gestalt des Green Goblin im 1. Teil ums Leben. Neu hinzu kommt Flint Marko, der sich als der wahre Mörder von Peters Onkel Ben Parker entpuppt. Als Spider-Man dies erfährt, beherrscht ihn auch nur noch der Gedanke nach Rache. Die dritte Widrigkeit fällt sprichwörtlich vom Himmel. Es handelt sich dabei um eine symbiotische Lebensform, die eine sehr fragwürdige Beziehung mit Spider-Man in Form eines schwarzen Kostüms eingeht. Der freundliche Wandkletterer ist zwar jetzt wesentlich stärker, aber gleichzeitig tritt seine dunkle Seite immer weiter hervor. Nur mit Mühe gelingt es Peter Parker sich von dem Symbionten zu trennen. Doch in Eddie Brock findet er einen neuen Wirt mit dem er zu einem der großen Erzgegner des freundlichen Wandkletterers verschmilzt: Venom. Nicht das drei Gegner genug wären um die Story im Fluss zu halten. Nein, man packt auch noch einige private Schwierigkeiten ins Leben von Peter Parker. So taucht mit Gwen Stacy eine neue Frau im Leben des jungen Mannes auf, die eine ernsthafte Konkurrenz zu Mary Jane darstellt.
Insgesamt also viel Story für einen rund zweieinhalbstündigen Film. Aber genau darin liegt das große Manko von Spider-Man 3. Sicher, man bekommt spektakuläre Action geboten, allerdings besitzt der Film vor allem am Anfang und zur Mitte hin einige Längen, die man sich hätte sparen können. Sicher, es ist schön zu sehen wie Tobey Maguire mit dunkelgefärbten Haaren und schwarzem Anzug der dunklen Seite von Peter Parker freien Lauf lässt. Doch dies wirkt stellenweise unfreiwillig komisch, was vor allem für eine absolut unnötige Tanzeinlage gilt. Auf der anderen Seite steht ein oft komödiantischer Witz, der den Zuschauer bei der Stange halten will, aber oft etwas aufgesetzt wird. Garniert wird alles mit einer wahren Achterbahnfahrt von Spezialeffekten, die mal etwas mehr oder weniger gelungen sind.
Insgesamt ist Spider-Man 3 ein schöner, kurzweiliger Film, aber den Charme seiner beiden Vorgänger trifft er leider nicht ganz. Dafür ist er ein guter Abschluss einer kleinen Trilogie geworden, die mit zu den besten Comicadaptionen gehört. Denn eines muss man den Spider-Man-Filmen zu gute halten: Auch wenn kleinere Änderungen vorgenommen wurden, so hat man sich doch den Charme der Vorlage gewahrt, die sich seit mehr als 40 Jahren durch die Comicwelt schwingt.
Ungewöhnlicher Weise startete Spider-Man 3 bereits schon am 1. Mai in Deutschland. Warum an einem Dienstag und nicht an einem Donnerstag wie sonst? Das mag wohl daran liegen, dass am 24. Mai 2007 schon der nächste Blockbuster in den Startlöchern steht, der ebenfalls den Abschluss einer Trilogie darstellt: Fluch der Karibik 3. Sein Vorgänger hat es im letzten Jahr geschafft alle Kassenrekorde zu brechen und es immer auf Platz 3 der erfolgreichsten Filme aller Zeiten zu schaffen.
Es hat sich gezeigt, dass das Spider-Man-Konzept aufgegangen ist, denn mittlerweile steht fest, dass der Spider-Man 3 die Rekorde gebrochen hat, die Fluch der Karibik 2 im letzten Jahr aufgestellt hat. Auch das bisherige Kassenergebnis von rund 375 Millionen Dollar weltweit ist beachtlich. Übrigens, an Teil 4 wird schon gearbeitet und Sam Raimi, der die Spidey-Filme bisher gemacht hat, wird auch diesen sowie wahrscheinlich die beiden nächsten Streifen machen. Man darf also gespannt sein...
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