12. Februar 2007

Rocky Balboa

Sylvester Stallone beeindruckte in den letzten Jahren durch mehr oder weniger gute Filme. Klar, da waren Projekten wie Demolition Man oder Judge Dredd, wo er etwas mit seinem harten Actionimage spielte, doch meist konnte er mit anderen Arbeiten nicht so sehr überzeugen, wenn man mal von seiner sehr guten Leistung in Copland absieht. Hinzu kam noch das Fakt, dass der mit Rocky V einen Film gemacht hatte, der unter die Abteilung "Fortsetzungen, die die Welt nicht braucht" einzuordnen ist. Eine Abteilung, die in den letzten Jahren immer mehr bedient wird; auch durch so genannte Megaprojekte.


Tatsache ist, dass Stallone mit Rocky eine Legende geschaffen hat. Als er 1976 sein eigenes Drehbuch unter der Regie von John G. Alvidsen mit sich selbst in der Hauptrolle in die Kinos brachte, bekam der Zuschauer die Geschichte eines Underdogs zu sehen, der seine Chance nutzte. Der Erfolg an der Kasse und ein Oscar für das beste Originaldrehbuch gaben Stallone die Möglichkeit die Sache fortzusetzen. Waren Rocky II und III noch relativ verträglich, so begann sich mit Rocky IV bereits der Niedergang abzuzeichnen. Der Tiefpunkt war dann mit Rocky V erreicht.

Als ich hörte, dass Sly einen weiteren Rocky-Film plante, war ich zuerst sehr skeptisch. Als ich dann den ersten Trailer sah spürte ich, dass da doch vielleicht etwas recht gutes auf die Kinobesucher zukam. Also ließ ich mich überraschen. Das hatte auch schon bei Casino Royale gut funktioniert.

Heute Abend hatte ich nun Gelegenheit mir Rocky Balboa anzuschauen und wurde angenehm überrascht. Zwar erzählt Stallone die gleiche Geschichte wie vor dreißig Jahren, aber dennoch gelingt es ihm den geneigten Zuschauer in die Story hineinzuziehen. Man spürt richtig, dass es da jemand noch mal wissen wollte. Und sein Konzept geht aus. Sly hat einen ruhigen Film inszeniert, der sich deutlich von den Schnittschlachten junger "Talente" aus dem Musikvideobereich unterscheidet. Rocky redet zwar teilweise etwas wirr, was auch auf die vielen Treffer seines Kopfes zurückzuführen ist, aber dennoch haben seine Dialoge meist Hand und Fuß. Stallone zeigt, dass er sich nicht zum alten Eisen abstempeln lässt. Genau das macht den Film sehenswert und zu einem würdigen Abschluss einer lange währenden Saga.

Keine Kommentare: