Anfangs war ich skeptisch als ich den ersten Teaser zu dem Pixar-Film Cars gesehen habe. Autos, die wie Menschen agieren hielt ich nicht für eine besonders gute Idee. Außerdem hat das Kinojahr 2006 eine wahre Flut von animierten Filmen in sehr unterschiedlicher Qualität hervorgebracht. Also entschied ich mich bei John Lasseters neustem Streich einfach zu warten bis der Film auf DVD rauskommt.Gestern habe ich mir den Film in der Videothek ausgeliehen und war angenehm überrascht. Sicher, die Geschichte von dem Großstadtfatzken, der das Leben auf dem Land zu schätzen lernt, erinnert sehr stark an Doc Hollywood mit Michael J. Fox oder Küss' mich, Dummkopf von Billy Wilder, doch einmal mehr zeigen die Leute von Pixar ihr Gespür für schräge Charaktere, die man einfach ins Herz schließen muss. Wie schon bei seinen Vorgängern überzeugt Cars auch durch seine technische Perfektion. Dabei ist er immer eine Nasenlänge vor anderen CGI-Filmen wie Ab durch die Hecke oder Flutsch und weg voraus. Doch vor aller Technik verlieren John Lasseter und sein Team keine Sekunde die Geschichte aus den Augen, was einen großen Charme des Films ausmacht.
Im Gegensatz zu anderen Pixar-Filmen schnitt Cars relativ schlecht an den Kinokassen ab. Dies erklärt auch seine DVD-Veröffentlichung rund vier Monate nach seinem Kinoeinsatz in Deutschland. Das heißt allerdings nicht, dass der Film schlecht ist. Cars ist, meiner Meinung nach, eines der wenigen Kinohighlights des letzten Jahres. Mittlerweile gibt man der Marketingstrategie die Schuld an dem Box-Office-Ergebnis. Es sei dem Zuschauer unklar gewesen, um welche Art Film es sich handele. Vielleicht hat es aber auch im Jahr 2006 einfach zu viele computeranimierte Filme gegeben.
Tatsache ist, dass Cars ein sehr empfehlenswerter Film ist, der in der Originalfassung u.a. mit den Stimmen von Paul Newman, Owen Wilson, Cheech Marin und Bonnie Hunt besetzt ist. In der deutschen Fassung sind Friedrich Schoenfelder, Daniel Brühl, Bettina Zimmermann, Rick Kavanian, Christian Tramnitz und eine Menge anderer Comedystars zu hören. Tramnitz hat ja schon bereits neben Anke Engelke in Findet Nemo eine Hauptrolle gesprochen. Interessant sind auch die stimmlichen Cameos von diversen Rennstars wie beispielsweise Michael Schumacher.