8. Januar 2007

Ein Wochenende - Vier Filme

Obwohl Weihnachten und Silvester schön waren, war es ganz wohltuend mal ein Wochenende zu haben, an dem nichts anstand. Sicher, am Freitag hatte ich noch eine kleine Rollenspielrunde, doch Samstag und Sonntag waren frei. Also nutzte ich die Zeit, um mir ein paar Filme in der Videothek auszuleihen. Es gab da nämlich noch ein paar Sachen, die ich mir schon länger anschauen wollte. Nach langer Auswahl entschied ich mich für die Titel Final Fantasy VII: Advent Children, Ultraviolet, The Sentinel und Walk the Line.

Final Fantasy VII: Advent Children
Natürlich spielte bei der Auswahl dieses Films die Tatsache mit, dass ich die FF-Verfilmung aus dem Jahr 2001 recht gut fand. Sie hatte zwar mit dem eigentlichen Spiel nichts zu tun, hatte aber was. Kurz gesagt fand ich FF VII nicht so überragend. Obwohl der Film aus dem Jahr 2005 stammt, konnte die Animation nicht sehr überzeugen. Vieles wirkte zu künstlich und zu steift. Manche Szene erinnerten von der Qualität her zu sehr an mittlerweile gebräuchliche PC-Spiele, was ich sehr schade fand. Ein weiterer Schwachpunkt war die Story, die nur sehr langsam und schleppend in die Gänge kam. Nach rund einer halben Stunde entschied ich mich dem Drama ein Ende zu machen und den Film abzuschalten. Normalerweise ist ein solches Verhalten bei mir die Ausnahme, aber in diesem Fall erschien es mir angebracht.

Ultraviolet
Kurt Wimmers voriger Film Equlibrium hat mir sehr gut gefallen. Ein Grund für mich auch mal in Ultraviolet reinzuschauen, auch wenn ich bisher nicht viel Gutes über den Streifen gehört hatte. Tatsächlich besticht der etwas eigenwillige Vampir-Film mit einer sehr abstrusen, teilweise an den Haaren herbeigezogenen Story und sehr schlampig gemachten Spezialeffekten, die das Niveau eines Computerspiels oft nicht überschreiten. Die Action lässt nichts zu wünschen übrig, denn in Ultraviolet wurde das Gun-Kata aus Equilibrium noch etwas verfeinert. Ebenfalls interessant ist auch die Hauptdarstellerin Milla Jovovich, die mangelndes Schauspieltalent mit einer großen Coolness ausgleicht. Allerdings ist ein schöner Look nicht alles, was eine Schauspielerin ausmachen sollte. Auf der anderen Seite muss man sich vor Augen halten, dass die von Wimmer geplante Fassung des Films über zwei Stunden ging. Die Produktionsgesellschaft kürzte den Film auf 88 Minuten. Kein Wunder also, dass einiges an Story auf der Strecke blieb. Das zeigt sich allein schon wenn man sich die Deleted Scenes anschaut. Schon die verlängerte Eingangssequenz zeigt, wie viel an Story in der Kinofassung fehlt. Insgesamt ist Ultraviolet ein SF-Actionfilm, der nichts Halbes und nicht ganzes ist. Sehr schade.

The Sentinel
Michael Douglas als Secret Service Agent, der seinen Namen reinzuwaschen versucht. Kiefer Sutherland als Secret Service Agent, der seinen ehemaligen Freund und Lehrmeister jagt, um einen Anschlag auf den Präsidenten zu verhindern. In der Tat hat man es mit einem sehr soliden Thriller zu tun, der zwar vorhersehbar ist, aber gute Unterhaltung bietet. Douglas ist vielleicht schon einen Tick zu alt für seine Rolle, bringt aber seinen Charakter sehr gut rüber. Vielleicht ist es Absicht, dass der Part von Kiefer Sutherland stark an seinen Jack Bauer aus 24 erinnert, aber das tut dem Reiz des Films keinen Abbruch. Der Film selbst wartet mit einigen netten Wendungen auf, wie beispielsweise die Tatsache, dass Douglas eine Affäre mit der First Lady hat. Ein kleines Lob muss man der verzweifelten Hausfrau Eva Longoria ausdrücken, denn sie zeigt, dass sie sich auch in einer Actionrolle behaupten kann. The Sentinel ist ein unterhaltsamer Film für einen kurzweiligen Abend.

Walk the Line
Musikbiografien stehe ich immer etwas kritisch gegenüber. Aber die letzten zwei Jahre brachten mit Ray und Walk the Line zwei Beiträge, die beim Publikum gut ankamen. Im Vorfeld hatte ich schon viel Gutes über die Leistungen von Joaquin Phoenix und Reese Witherspoon gehört, also wollte ich mich auch mal davon überzeugen. Der Film von James Mangold zeichnet ein intensives Charakterbild Cashs, das vor allem von der grandiosen schauspielerischen Leistung Phoenix' lebt. Auch Reese Witherspoon weiß als June Carter zu beeindrucken. Der Film wirft vor allem einen Blick auf die frühen Jahre Cashs. Eine Zeit, in der mit Leuten wie Jerry Lee Lewis, Carl Perkins und Elvis Presley auf Tour war. Es zeigt sich, dass viele der damaligen Rockstars ihren heutigen Nachfolgern in Sachen Drogen und Alkohol in nichts nachstanden. Nur wurden solche Sachen in den 50er und frühen 60er Jahren eher vertuscht. Heute gehört es bei Leuten wie Keith Urban oder Konsorten zum guten Ton mit ihrer Drogensucht Kasse zu machen. Walk the Line entwickelt sich in seinem Verlauf nicht nur zu einer interessanten Liebesgeschichte, sondern auch zu einer Charakterstudie Cashs. Ein absolut sehenswerter Film.