
Interessanterweise hatte Tod Browning, der sich schon vorher mit anderen Horrorfilmen einen Namen gemacht hatte, zuerst nicht Bela Lugosi als Graf Dracula im Sinn, sondern Lon Chaney. Mit ihm hatte Browning schon bei mehreren Projekten zusammengearbeitet. Der wandlungsfähige Schauspieler, der mit der Verkörperung des Quasimodo in Der Glöckner von Notre Dame oder des Phantoms in Das Phantom der Oper bis heute unübertroffen ist, wäre eine sehr gute Besetzung gewesen. Doch leider starb Chaney bereits 1930 an Lungenkrebs.
Bela Lugosis Darstellung von Dracula hat bis heute nichts von ihrem Reiz verloren, weil er sich deutlich von seinen Nachfolgern abhebt. Er bringt sowohl das Biest als auch den Lover sehr gut herüber, auch wann sich die Geschmäcker mittlerweile geändert haben. Doch für seine Zeit ist der Film ein richtiger Meilenstein des Horrofilms, der kam etwas von seiner Intensität verloren hat.
Die DVD, die ich in meiner Sammlung habe, hat neben den englischen und deutschen Tonfassung noch eine weitere Tonspur, auf der der neue Soundtrack von Philip Glass, der 1999 entstand. Als der Film 1931 in die Kinos kam, gab es den Originalsoundtrack in seiner späteren Form noch nicht. Also verwendete man klassische Stücke für die musikalische Untermalung. Bei Dracula war es ein Motiv von Schwanensee, das sich durch den Film zieht. Übrigens, einer der ersten Filme mit Originalsoundtrack ist der 1933 entstandene King Kong. Der Score hierzu war von Max Steiner. Witzigerweise hat Peter Jackson in seinem Remake auch diese Musik drin. Sie ist in den Theatersequenzen am Ende des Films zu hören.
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