10. Juli 2006

Von Weltmeistern und Jahrbüchern

Italien ist Weltmeister… Na ja, nicht unbedingt mein Tipp für den Abschluss der WM, aber was will man machen. Die Italiener haben im Elfmeterschießen bessere Nerven bewiesen. Was mich allerdings schwer enttäuscht hat, war der unrühmliche Abgang von Zidane. Die Sache mit dem Kopfstoß gegen die Brust eines italienischen Spielers war eine Aktion, die absolut unnötig war. Der Schiedsrichter hatte vollkommen Recht den französischen Spieler vom Platz zu stellen. Spitze Zungen würden nun behaupten, genau dies hätte die Franzosen die WM gekostet. Aber das kann man so oder so sehen. Vom sportlichen Standpunkt aus gesehen hinterließ das Finale der WM in Deutschland einen leicht schalen Nachgeschmack.

Ganz anders das „kleine“ Finale am Samstag. Hier stimmte alles. Es gab ein gutes Spiel, wie es für die deutsche Nationalmannschaft nicht hätte besser laufen können. Ich persönlich hatte nie erwartet, dass unsere Elf bei dieser WM soweit kommt. Im Vorfeld sahen die Zeichen dafür sehr düster aus. Nach meiner Einschätzung hätten sie die Vorrunde nicht überstanden. Zum Glück war das nicht so und unsere Jungs haben dem Land etwas gegeben, auf das man Stolz sein kann. Es gibt Leute, die das schwarz-rot-goldene Fahnenmeer, das man bei den deutschen Spielen sehen konnte, sehr bedenklich sehen und in diesem aufkeimenden Patriotismus eine Gefahr sehen. Wenn dies einen politischen Grund hätte, würde ich vielleicht diese Überzeugung teilen, aber so sehe ich das etwas anders. Die deutsche Bevölkerung hat bei der WM gezeigt, wie eine solche Veranstaltung ablaufen soll: als großes Fest. Es gab keine größeren Zusammenstösse von Hooligans (was vor allem den Sicherheitskräften zu verdanken ist) und auch die Organisation klappte besser als man vorher gedacht hat. Alles in allem kann man auf den Verlauf der WM stolz sein, sowohl vom sportlichen als auch vom menschlichen Standpunkt aus. Warum sollte man darauf nicht stolz sein? Die WM hat unser internationales Ansehen, das immer noch einige Kratzer hat, einen positiven Schub verpasst. Das finde ich gut.

Also, warum dürfen die deutschen Fans nicht auch mal die Fahnen schwenken oder sich welche an die Autos heften. Über die Franzosen, Spanier oder Italiener regt sich auch keiner auf, wenn sie zuhause mit den Fahnen schwenken. Sicher, man sollte die deutsche Vergangenheit nicht ganz aus den Augen lassen, aber, wie schon gesagt, steckt die Politik nicht dahinter, sondern etwas Menschliches.

Weniger menschlich ist es allerdings, dass die Bundesregierung die Zeit der WM genutzt hat, um einige unliebsame Sachen auf den Weg zu bringen, wie beispielsweise die Föderalismusreform. Hier wird sich zeigen, ob nach der Sommerpause der Schuss möglicherweise nicht doch noch nach hinten losgeht. Aber das wird sich zeigen.

Aber das vergangene Wochenende hat noch etwas anderes, sehr positives gehabt. Endlich ist nun auch das Perry Rhodan Jahrbuch 2005, das Frank Zeiger und ich herausgeben, nun offiziell erhältlich. Die ersten Exemplare haben am Freitagabend die Druckerei verlassen und werden in den nächsten Tagen wohl an die Vorbesteller ausgeliefert werden. Ich bin schon mal auf die Reaktionen gespannt.

Und die Vorarbeiten für das nächste Jahrbuch laufen schon…

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