29. März 2006

Düstere Gedanken

Bis jetzt war diese Woche eine richtige Chaoswoche. Neue Arbeitszeiten und meine Mutter kommt auf die Idee einige Zimmer umzustylen. Und wer darf da wohl mithelfen beim Möbelaus- bzw. -umräumen...

Na ja, letztendlich komme ich wenigstens noch ein wenig zu meinem Blog. Das ist mal wenigstens etwas. Was ebenfalls noch etwas zum Chaos beigetragen hat, ist die Tatsache, dass ich meine Abende in einer sehr angenehmen Gesellschaft verbracht habe. Am Montag waren Betty J. und ich zum ersten Mal für dieses Jahr im Kino. Vorher hatte ich nur gemischte Dinge über V wie Vendetta gehört. Also ging ich mit niedrigen Erwartungen in den Film. Vielleicht auch deswegen, weil Matrix Reloaded und Matrix Revolutions jetzt nicht unbedingt so prickelnd fand. Aber dennoch war da noch der Matrix-Bonus für die Wachowski Brothers. Der erste Streifen der Trilogie hatte mich schwer beeindruckt. Aber zurück zu V wie Vendetta. Auch wenn sich die deutsche Synchronisation einige Schnitzer erlaubt hat, täuscht das nicht darüber hinweg, dass es sich um einen sehr guten Film handelt. Die politische Aussage von V fand ich für die heutige Zeit sehr interessant. Ich muss gestehen, dass ich der Ansicht bin, dass ein solcher Film nur in einer Zeit entstehen kann, wie die, in der wir heute leben. Wir werden von den Medien jeden Tag belogen, bekommen Bilder vorgegaukelt, deren Echtheit von adretten Moderatoren in den Nachrichtensendungen präsentiert werden. Offene Panikmache täuscht über wahre Situationen hinweg. Dem Zuschauer werden die Augen verkleistert mit Oberflächlichkeiten, die dem Fass oft den Boden ausschlagen. Was interessiert es mich, welcher Promi wann eine neue Modelinie startet. Viel brennender ist die Frage, wie die Politik mit der derzeitigen Situation umgeht, die nicht nur bei uns herrscht. Oft wird der Anschein erweckt, dass sich die Herren und Damen in den „Führungspositionen“ einen feuchten Mist scheren, wie es den Leuten geht, deren Stimme sie bekommen haben. Hauptsache man sitzt in einer Position, in der man sich die Taschen vollstopfen kann...

Ich merke gerade, dass ich abschweife. Zurück zu V wie Vendetta. Die Welt einer christlich-fundemantalistischen Diktatur, die in dem Film gezeigt wird, ist gar nicht soweit hergeholt. Immerhin haben wir ähnliches in Ansätzen mittlerweile in den USA erleben. Immerhin konnte Mr. Bush viele seiner Stimmen bekommen, weil er sich, im Gegensatz zu seinem Herausforderer, zum Christentum bekannt hat. Das ist kein Witz. V schildert eine düstere Welt, die absolut nachvollziehbar ist. Ein Film also, den man sich unbedingt anschauen sollte, denn ein solch politischer Film kam bisher selten aus Hollywood. Aber ich denke, dass da noch einige folgen werden, die eine unterschwellige Botschaft verbreiten. Besonders freue ich mich auf Inside Man von Spike Lee, der ebenfalls das Bush-Amerika aufs Korn nimmt. Man darf also gespannt sein.

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