Als ich vor kurzer Zeit
resümiert habe wie lange ich schon für Filme interessiere, was nun fast 40
Jahre sind, ist mir aufgefallen, dass ich trotz allem immer noch versuche den von
mir oft an anderer Stelle beschworenen Sense
of Wonder zu bewahren. Es gibt
Filme auf die ich schon Monate (manchmal auch Jahre) warte und je näher der
Starttermin rückt, desto unruhiger werde ich. So ein richtig dickes Fell habe
ich mir in dieser Beziehung nicht entwickelt. Warum auch? Immerhin macht das
für mich einen großen Reiz aus. Deswegen musste Avengers: Age of Ultron schnellstmöglich geschaut werden.
Was großartiges Popkornkino
angeht sind die Marvel Filme seit Iron
Man zu einer festen Größe geworden. Kein Wunder, die Streifen bieten durchgehend
hervorragende Unterhaltung mit einer guten Story, genialen Spezialeffekten und
interessanten Darstellern. Und oft erscheint es auch so, als ob man auf den
neuesten Film nicht noch einen draufsetzen könnte. Dem ist nicht so.
Auf den Boykott des Films
durch zahlreiche Kinobesitzer möchte ich an dieser Stelle nicht näher eingehen,
da ich ihn als tiefen Schnitt ins eigene Fleisch ansehe. Statt über eine
Erhöhung der Abgaben an den Verleiher zu jammern, wäre eine breite
Unterstützung einheimischer Produktionen eigentlich der bessere Weg gewesen. Aber
Mara und der Feuerbringer wurde
entweder zu den unmöglichsten Zeiten gezeigt oder einfach unter den Tisch
fallen gelassen. Doch das hat sich mittlerweile geändert, denn einige Kinos
haben Mara und der Feuerbringer nun doch in Programm genommen, um ihren
Zuschauern wenigstens etwas bieten zu können.
Aber zurück zu Avengers: Age of Ultron. Nachdem Joss Whedon
schon bei The Avengers ein gutes
Händchen als Regisseur und Drehbuchautor bewiesen hatte, legt er nun noch einen
drauf. Der sehr episch angelegte Film lässt jedem Charakter seinen Moment und
vertieft die spannende Story oft noch mit einem trockenen, sehr wohltuenden
Humor. So unterstreicht er sehr gut die Konflikte der verschiedenen Diven im
Team, die sich im weiteren Verlauf noch vertiefen werden. Vor allem die
Probleme zwischen Captain America und Iron Man sind die Vorboten des Zusammenstoßes,
der sich in Captain America: Civil War
höchstwahrscheinlich verschärfen wird. Dazwischen bietet Whedon episches
Popkornkino auf höchsten Niveau, in dem jeder der beliebten Charaktere seinen
eigenen Moment hat. Dies alles zusammen verleiht Age of Ultron auch eine gewisse Tiefe, die man auch schon beim
ersten Teil ansatzweise finden konnte. Aber auch wenn die Unterhaltung stimmt,
irgendwie beschleicht einen das Gefühlt, dass man bei einigen Elementen der
Story etwas zu schnell vorgegangen ist. So verschenkt man beispielsweise das
Potential einer Vision von Thor, die sich für den weiteren Verlauf als sehr
wichtig erweist. Durch sie erfährt das Team von den Infinity Stones, die auch schon bei den vorangegangenen Filmen, wie
Guardians oft he Galaxy, eine
wichtige Rolle gespielt haben. Allerdings bleibt ihnen der Name von Thanos, der
im Hintergrund die Fäden in Händen hält, immer noch ein Geheimnis für die
Avengers. Aber warum diese
Schludrigkeit? Wie man aus Interviews mit Joss Whedon entnehmen konnte ging
sein ursprünglicher Cut von Age of Ultron
rund 195 Minuten, was Marvel als zu lange für die Kinoeinsatz erschien. Also
mussten verschiedene Sachen raus, wie beispielsweise ein Großteil der Storyline
um Thors Vision.
Aber auch wenn nicht alles
perfekt ist, bietet Avengers: Age of
Ultron rasantes Actionkino auf höchsten Niveau, das mit spielfreudigen
Stars und einen sehr gut gestalteten Schurken aufwarten kann. Gleichzeitig
werden einige neue Helden aus den Comics ins MCU eingeführt, die ein sehr
furioses Debüt geben. Also, Popkorntüte in die Hand, zurücklehnen und sich rund
zweieinhalb Stunden in die knallbunte Comicwelt von Marvel entführen lassen.
Das macht Laune!
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