Was bringt Filmstudios am meisten? Wenn man mit einem Stoff
in Serie geht und ein erfolgreiches Franchise damit aufbaut. Das hat Albert R.
Broccoli eindrucksvoll mit der James Bond-Serie bewiesen und natürlich auch
George Lucas mit Star Wars und Indiana Jones. Manchmal entwickelt sich
ein Franchise auch zum Selbstläufer, wobei es dann nichts ausmacht, wenn ein
Beitrag mal nicht ganz so gut läuft. Der nächste Teil spielt wieder Geld in die
Kassen.
Planet der Affen
ist eines der wichtigsten Franchises für 20th Century Fox; vielleicht sogar
noch wichtiger als Star Wars. Die
Affen-Filme kamen zu einer Zeit ins Kino, in der das Studio am Rand seiner
Existenz fand. Kostspielige Megaflops wie Doctor
Dolittle oder Cleopatra hatten
die Centfox an den Rand des Ruins gebracht. Die Firma musste sogar einiges von
ihrem Backlotgelände verkaufen, um den laufenden Betrieb zu garantieren.
Schließlich mussten einige Projekte erhalten bleiben, die sich später als
lukrativ erweisen könnten. Tatsächlich war es dann der Streifen Meine Lieder, meine Träume (The Sound of Music, USA 1965), mit dem
sich die Fox sanierte. Drei Jahre später konnte man mit Planet der Affen weitere finanzielle Sicherheit schaffen. Schon
seit einiger Zeit hatte man die Rechte an dem gleichnamigen Roman des Franzosen
Pierre Boulle erworben, aus dessen Feder auch Die Brücke am Kwai stammt. Aber wie so oft hatte niemand erwartet
zu welchem Hit sich die Verfilmung entwickeln würde. Insgesamt fünf Filme, zwei
kurzlebige Fernsehserien und mehrere Comicserien brachte das Franchise hervor,
die sich im Laufe der Zeit zum Renner entwickelten. Kein Wunder also, dass man
die Affen-Filme wieder ins Kino
bringen wollte. Bis 2001 wurde zahlreiche Versuche unternommen den alten Affen
wieder Leben einzuhauchen. Zahlreiche Regisseure, darunter James Cameron, Sam
Raimi, Phillip Noyce und Roland Emmerich, versuchten sich daran, aber zu einem
richtigen Film wurde keiner ihrer Anstrengungen. Dafür flossen ihre Ideen in
die endgültige Drehbuchfassung von Tim Burtons unausgegorenen Reboot aus dem
Jahr 2001.
Nach diesem Film hätte man eigentlich denken sollen, dass
der alte Affe ausgedient hätte. Aber die Centfox hat das Franchise immer noch
nicht aus den Augen verloren. Warum auch? Die Verkäufe der Filme auf DVD und auf
Blu-ray erwiesen sich als sehr stabil. Schließlich hatte man eine sehr feste
Fanbase geschaffen, die begierig auf neue Sachen wartete. 2011 war es dann mit Planet der Affen: Prevolution (Rise of the Planet of the Apes) dann
soweit. Diesmal entschied man sich für die Konsequenz, diesmal entschied man
sich für einen kompletten Reboot des Franchise. Ursprünglich als Remake des
fünften Films der alten Serie geplant, entwickelte sich Dawn zu etwas
vollkommen eigenem. Außerdem beschritt man auch in der Gestaltung der Affen
neue Wege und entschied sich diese mit Hilfe von Motion Capture auf die
Leinwand zu bringen. Die Technik, die man bei Avatar genutzt hatte, war so weit vorangeschritten, dass man die
Aufnahmen nun direkt am Set machen konnte. Hinzu kam noch eine wirklich
durchdachte Story, die dem Film den ersehnten Erfolg brachte.
Drei Jahre später ist nun mit Planet der Affen: Revolution die Fortsetzung ins Kino gekommen.
Auch hier entwickelte sich alles nicht so ganz, wie man es entwickelt hatte.
Mit Matt Stevens wurde ein neuer Regisseur verpflichtet und auch von den
ursprünglichen Darstellern kehrten nur drei zurück. Witzigerweise darunter auch
der einzige Darsteller, der 2011 als einziger nicht für eine Fortsetzung
unterschrieben hatte: Andy Serkis, der Mann hinter Caesar und hinter Gollum aus
den Herr der Ringe- und Der Hobbit-Trilogien.
Die Story macht absichtlich einen deutlichen Schnitt, indem
sie ein Jahrzehnt nach den Ereignissen aus dem ersten Teil spielt. Die
sogenannte "Affen-Grippe" hat unter der Menschheit gewütet. Die
genetisch modifizierten Affen haben eine eigene Gesellschaft aufgebaut, in der
Menschen keinen Platz haben. Als dann doch wieder Menschen in San Francisco
auftauchen kochen alte Konflikte wieder hoch…
Matt Reeves (Felicity,
Cloverfield, Let Me In) inszeniert das Drehbuch von Mark Bomback, Rick Jaffa und
Amanda Silver als aufwendige Studie der inzwischen entstandenen Kultur der
Affen, die mit ähnlichen Schwierigkeiten zu kämpfen hat wie die menschliche. Zwar
ist Caesar der Anführer der Gruppe, aber die Unzufriedenheit seines
Gegenspielers Koba geht soweit, dass er sogar vor Morden nicht zurückschreckt.
Sein Hass auf die Menschen ist es auch, der fast zur Katastrophe führt.
Für mich war Dawn of
the Planet of the Apes einer der besseren Beiträge im Kinojahr 2014. Neben
exzellenten Effekten bekommt man eine fesselnde Story geboten, die dem ganzen Film
eine gute Substanz bietet und den Film sehenswert macht.
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