11. Februar 2015

Planet der Affen: Revolution

Was bringt Filmstudios am meisten? Wenn man mit einem Stoff in Serie geht und ein erfolgreiches Franchise damit aufbaut. Das hat Albert R. Broccoli eindrucksvoll mit der James Bond-Serie bewiesen und natürlich auch George Lucas mit Star Wars und Indiana Jones. Manchmal entwickelt sich ein Franchise auch zum Selbstläufer, wobei es dann nichts ausmacht, wenn ein Beitrag mal nicht ganz so gut läuft. Der nächste Teil spielt wieder Geld in die Kassen.

Planet der Affen ist eines der wichtigsten Franchises für 20th Century Fox; vielleicht sogar noch wichtiger als Star Wars. Die Affen-Filme kamen zu einer Zeit ins Kino, in der das Studio am Rand seiner Existenz fand. Kostspielige Megaflops wie Doctor Dolittle oder Cleopatra hatten die Centfox an den Rand des Ruins gebracht. Die Firma musste sogar einiges von ihrem Backlotgelände verkaufen, um den laufenden Betrieb zu garantieren. Schließlich mussten einige Projekte erhalten bleiben, die sich später als lukrativ erweisen könnten. Tatsächlich war es dann der Streifen Meine Lieder, meine Träume (The Sound of Music, USA 1965), mit dem sich die Fox sanierte. Drei Jahre später konnte man mit Planet der Affen weitere finanzielle Sicherheit schaffen. Schon seit einiger Zeit hatte man die Rechte an dem gleichnamigen Roman des Franzosen Pierre Boulle erworben, aus dessen Feder auch Die Brücke am Kwai stammt. Aber wie so oft hatte niemand erwartet zu welchem Hit sich die Verfilmung entwickeln würde. Insgesamt fünf Filme, zwei kurzlebige Fernsehserien und mehrere Comicserien brachte das Franchise hervor, die sich im Laufe der Zeit zum Renner entwickelten. Kein Wunder also, dass man die Affen-Filme wieder ins Kino bringen wollte. Bis 2001 wurde zahlreiche Versuche unternommen den alten Affen wieder Leben einzuhauchen. Zahlreiche Regisseure, darunter James Cameron, Sam Raimi, Phillip Noyce und Roland Emmerich, versuchten sich daran, aber zu einem richtigen Film wurde keiner ihrer Anstrengungen. Dafür flossen ihre Ideen in die endgültige Drehbuchfassung von Tim Burtons unausgegorenen Reboot aus dem Jahr 2001.

Nach diesem Film hätte man eigentlich denken sollen, dass der alte Affe ausgedient hätte. Aber die Centfox hat das Franchise immer noch nicht aus den Augen verloren. Warum auch? Die Verkäufe der Filme auf DVD und auf Blu-ray erwiesen sich als sehr stabil. Schließlich hatte man eine sehr feste Fanbase geschaffen, die begierig auf neue Sachen wartete. 2011 war es dann mit Planet der Affen: Prevolution (Rise of the Planet of the Apes) dann soweit. Diesmal entschied man sich für die Konsequenz, diesmal entschied man sich für einen kompletten Reboot des Franchise. Ursprünglich als Remake des fünften Films der alten Serie geplant, entwickelte sich Dawn zu etwas vollkommen eigenem. Außerdem beschritt man auch in der Gestaltung der Affen neue Wege und entschied sich diese mit Hilfe von Motion Capture auf die Leinwand zu bringen. Die Technik, die man bei Avatar genutzt hatte, war so weit vorangeschritten, dass man die Aufnahmen nun direkt am Set machen konnte. Hinzu kam noch eine wirklich durchdachte Story, die dem Film den ersehnten Erfolg brachte.

Drei Jahre später ist nun mit Planet der Affen: Revolution die Fortsetzung ins Kino gekommen. Auch hier entwickelte sich alles nicht so ganz, wie man es entwickelt hatte. Mit Matt Stevens wurde ein neuer Regisseur verpflichtet und auch von den ursprünglichen Darstellern kehrten nur drei zurück. Witzigerweise darunter auch der einzige Darsteller, der 2011 als einziger nicht für eine Fortsetzung unterschrieben hatte: Andy Serkis, der Mann hinter Caesar und hinter Gollum aus den Herr der Ringe- und Der Hobbit-Trilogien.

Die Story macht absichtlich einen deutlichen Schnitt, indem sie ein Jahrzehnt nach den Ereignissen aus dem ersten Teil spielt. Die sogenannte "Affen-Grippe" hat unter der Menschheit gewütet. Die genetisch modifizierten Affen haben eine eigene Gesellschaft aufgebaut, in der Menschen keinen Platz haben. Als dann doch wieder Menschen in San Francisco auftauchen kochen alte Konflikte wieder hoch…

Matt Reeves (Felicity, Cloverfield, Let Me In) inszeniert das Drehbuch von Mark Bomback, Rick Jaffa und Amanda Silver als aufwendige Studie der inzwischen entstandenen Kultur der Affen, die mit ähnlichen Schwierigkeiten zu kämpfen hat wie die menschliche. Zwar ist Caesar der Anführer der Gruppe, aber die Unzufriedenheit seines Gegenspielers Koba geht soweit, dass er sogar vor Morden nicht zurückschreckt. Sein Hass auf die Menschen ist es auch, der fast zur Katastrophe führt.

Für mich war Dawn of the Planet of the Apes einer der besseren Beiträge im Kinojahr 2014. Neben exzellenten Effekten bekommt man eine fesselnde Story geboten, die dem ganzen Film eine gute Substanz bietet und den Film sehenswert macht.

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