9. August 2013

Frankensteins Monster im Kampf gegen Ghidorah

Auch wenn vielleicht der ein oder andere die Nase rümpfen wird (wie es ein Leser des Fanzines Exterra des SFC Universum in einem Leserbrief zu einem Beitrag von mir getan hat): Kaiju-Filme sind einer meiner großen Leidenschaften; und das nicht erst seit Pacific Rim. Das liegt vielleicht daran, dass ich meine erste Erfahrungen mit der Phantastik über diese Art von Filmen gemacht habe. Eines der ersten Kinoerlebnisse hatte ich mit dem englischen Streifen Gorgo, der den japanischen Monsterschinken gar nicht so unähnlich ist.

Im Laufe der Zeit wurde der ein oder andere Kaiju-Film auf DVD veröffentlicht, aber eine Blu-ray ließ bislang auf sich warten. Das hat sich mit Frankeinsteins Monster im Kampf gegen Ghidorah nun geändert. Die Geschichte des Films ist schnell erzählt: Nach einem Meteoraufschlag in einem japanischen Vulkan taucht unerwartet Rodan auf. Ihm folgt natürlich Godzilla auf dem Fuße, woraufhin beide sich erst mal die Köpfe einschlagen. Die Menschen suchen Hilfe bei Mothra, die zwischen den beiden Kontrahenten zu vermitteln versucht. Denn in dem Meteor befindet sich niemand anders als King Ghidorah, der vor einigen Jahrtausenden bereits die Venus verwüstet hat. Zusammen treten die drei irdischen Monster gegen das außerirdische an, was vor allem dann witzig wird, wenn Godzilla seine Fußballkünste zum Besten gibt. Die ohnehin schon etwas krude Geschichte wird garnier mit einer „Frau von der Venus“, deren düstere Prophezeiungen in Bezug auf Ghidorah natürlich eintreffen. Bei ihr handelt es sich um eine Prinzessin eines fiktiven Staates, die ihr Gedächtnis verloren hat und der mordlüsternde Gangster auf den Fersen sind. Nur ein beherzter Polizist, seine Schwester sowie ihr Freund, der natürlich Wissenschaftler ist, stehen dem Vorhaben im Wege…

Wie so oft sollte man nicht so sehr auf die Story schauen, die, vorsichtig gesprochen, mehr als naiv ist. Man quirlt jede Menge pseudowissenschaftlichen Krimskrams durcheinander, bei dem man sich fragt, wo die deutsche Synchronisation diesen Mist aufgeschnappt hat. Dennoch macht das Monstergerangel großen Spaß, weil so richtig ernst kann man diese Art von Filmen nicht nehmen.

Die Blu-ray selbst überzeugt mit einer überraschend guten Bildqualität. Die Schärfe ist über weite Strecken recht annehmbar, auch wenn man deutlich den Einsatz von Rauschfiltern bemerkt. Der deutsche Ton ist für einen rund fünfzig Jahre alten Film ebenfalls annehmbar, klingt aber oft etwas hohl. Die japanische Version ist um einiges besser, aber auch nicht das Gelbe vom Ei.

Der BD wurden sogar einige nette Extras gegönnt. Neben unterhaltsamen Audiokommentar mit Jörg Buttgereit & Bodo Traber gibt es noch ein Interview mit dem Monstermacher Shusuke Kaneko sowie interessante Aufnahmen der Dreharbeiten. Hinzu kommen noch Trailer und eine isolierte Tonspur mit der Filmmusik von Akira Ifukube. Ach ja, der ersten Auflage wurde sogar ein Wendecover spendiert. 

Frankensteins Monster im Kampf gegen Ghidorah macht auf Blu-ray eine ganz gute Figur. Technisch sollte man die Erwartungen nicht zu hoch setzen, dafür ist die Überraschung dann umso größer. Ebenfalls positiv ist Preis von rund zehn Euro für die BD. Wer die klassischen Kaiju-Filme mag, kommt mit diesem Streifen voll auf seine Kosten und wird damit seinen Spaß haben. 

Nähere Daten zum Film findet man hier.

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