23. Oktober 2011

Paradies mit kleinen Fehlern

Die Erde steht im Jahr 2149 vor dem Kollaps. Nicht nur die Umwelt steht kurz vor dem Ende, die Menschen sorgen mit Krieg und Terrorismus dafür, dass sie sich in absehbarer Zeit selbst ausrotten. Die einzige Hoffnung liegt im einem Dimensionsriss, durch den man Siedler in eine Art Parallelwelt schicken kann, die von der hiesigen unabhängig. Doch das einzige Manko ist, dass die Siedler quasi 85 Millionen Jahre in die Vergangenheit geschickt werden. In eine Zeit also, in der die Dinosaurier die Erde beherrschen.

Die Familie Shannon lebt in den verseuchten Hochhaussiedlungen der Erde wie eine ganz normale Familie. Die Mutter ist eine angesehene Ärztin, der Vater arbeitet als Cop. Dennoch hat man gegen das Gesetz verstoßen, denn die Shannons haben nicht zwei Kinder, wie es vorgeschrieben ist, sondern noch ein drittes. Eines Tages fliegt alles auf und Jim Shannon, der Vater, kommt wegen dem Angriff auf einen Polizisten während einer Razzia bei ihm, in den Knast. Einige Zeit später stellt sich heraus, dass die Shannons für das sogenannte Terra Nova-Projekt vorgesehen sind. Die Familie soll die Reise in die Vergangenheit antreten. Allerdings ohne Jim und die illegale Tochter. Mit Hilfe seiner Frau kann der ehemalige Cop aus dem Gefängnis entkommen, um mit seiner kompletten Familie in die noch jungfräuliche Parallelwelt zu gehen. Die Shannons ahnen jedoch nicht auf welches Abenteuer sie sich eingelassen haben…

Lange haben die Fernsehzuschauer auf die von Steven Spielberg mitproduzierte Serie warten müssen, denn eigentlich war der Midseasonstart bereits im letzten Jahr vorgesehen gewesen. Aber zu dem Zeitpunkt war noch nicht genug Material vorhanden, um einen Pilotfilm zu stricken. Also verschob Fox die mittlerweile zum Prestigeobjekt gewordene Serie auf das Jahr 2011. Wieso Prestigeobjekt? Nun, die Kosten für den Pilotfilm waren quasi explodiert, so dass der Sender im Mai 2010 eine Staffel von 13 Folgen bestellte. 

Terra Nova, an der neben Spielberg noch Brannon Braga (Star Trek: The Next Generation) und Jon Cassar (24) als ausführende Produzenten beteiligt sind, startete mit einem aufwendigen Pilotfilm Ende September 2011 im US-Fernsehen und beeindruckt seitdem mit einer stabilen Quote. Dies gibt Hoffnung für eine möglich zweite Staffel. Ansonsten geht der Trend derzeit in kurzlebige Krimiserien und Sitcoms. 

Der Pilotfilm kommt mit einer soliden Story daher, die zwar wenig Überraschungen bietet, aber dennoch erahnen lässt, welches Potential hinter der Serienidee steckt. Im Verlauf der weiteren Folgen baut das Autorenteam darauf auf, wobei man sehr schnell erkennen kann, welche Schreiberlinge bereits für das Star Trek-Franchise gearbeitet haben. So kann man Terra Nova durch aus als Mischung zwischen Jurassic Park, Star Trek sowie einer Prise Avatar sehen, was auch an der Tatsache liegt, dass mit Stephen Lang ein Mitglied der Avatar-Cast in einer dauerhaften Rolle zu sehen ist. Ansonsten setzt man auf traditionelle Werte wie Familie und den Zusammenhalt der Gemeinschaft. Garniert wird das Ganze dann noch mit einigen kleinen Geheimnissen sowie Abtrünnigen, die dem militärischen Kommandanten von Terra Nova das Leben schwer machen. Bereits der erste Eindruck der Serie weiß zu gefallen und macht Lust auf mehr, auch wenn man richtig originelle Ideen vergeblich such. Dafür kriegt man einige Dinos zu sehen. ;-)

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