8. September 2011

Mein Weg zu Perry Rhodan


Wenn mich jemanden fragt, wann ich mit dem Lesen der Perry Rhodan-Serie angefangen habe, antworte ich immer mit "1980". Doch meinen ersten Kontakt hatte ich wesentlich früher, denn schon im frühen Kindesalter fielen mit die knallbunten Hefte mit den bunten Bildern auf dem Umschlag auf. Aber innendrin waren nur ein paar Schwarzweißzeichnungen, die mein Interesse nicht so recht erweckten.  Später versuchte ich mich zu erinnern, welches Heft es gewesen war, das damals in meine Hände geriet. Mittlerweile weiß ich, dass es sich um die Nummer 453 handelte.

Meine Mutter war schon immer eine Leseratte mit einem Hang zur Science Fiction gewesen. Das oben erwähnte Heft stammte auch aus ihrem Besitz. Sie ermutigte mich später auch immer wieder dazu mit dem Lesen anzufangen. Mein Weg führte über Marvel und DC zu richtigen Büchern. Lange tat ich mir schwer damit mich mit einem Buch richtig zu befassen, denn so richtig reizten mich die gedruckten Seiten nicht. Aber eines Tages fiel mir in der Zweibrücker Stadtbücherei ein Buch mit dem Titel Irrfahrt zur Venus von Philip Latham auf, das ich mit nach Hause nahm. Dieser Roman über eine auf der Venus gestrandete Familie, die sich mit fledermausartigen Wesen herumschlagen muss, war quasi meine Einstiegsdroge gewesen. Auslöser für diese Wahl war ein Film gewesen, den ich einige Zeit vorher im Kino gesehen hatte: Star Wars.

Auf der Suche nach weiterem Lesematerial stieß ich in der Stadtbücherei auf einen recht gut sortierten SF-Bereich, der hauptsächlich aus alten Leihbüchern bestand. Aber da waren auch ein paar silberne Bücher, die meine Aufmerksamkeit auf sich zogen. Tatsächlich nahm ich so wieder Kontakt mit Perry Rhodan auf. Allerdings ging ich ziemlich wahllos vor und lieh mir den dritten Band aus. Der einzige, der zu diesem Zeitpunkt da war. Ich kannte zwar die ersten beiden Bände nicht, aber schnell hatte mich die Handlung um das Galaktische Rätsel im Griff. In schnellster Zeit hatte ich das Buch ausgelesen, denn die spannende Handlung regte meine Fantasie unheimlich an. Eigentlich unnötig zu sagen, dass dieser Part der PR-Serie auch heute noch zu meinen Lieblingsabschnitten gehört.

Doch leider hatte die Zweibrücker Stadtbücherei damals noch nicht alle Silberbände (es waren ja noch nicht soviele) verfügbar. So konzentrierte ich mich auf andere Romane dort. Nur kurze Zeit später aber holte ich mir meine ersten beiden PR-Hefte. Damals erschien die Serie noch in vier Auflagen. So kaufte ich mir ein Heft der Drittauflage und eines der Erstauflage. Natürlich verstand ich nur Bahnhof, denn beide Romane waren am Ende der jeweiligen Zyklen angesiedelt. Vor allem bei der Erstauflage stand ich voll auf dem Schlauch. Kein Wunder, es war die Nummer 999. Aber in der Vorschau auf das nächste Heft wurde der Band 1000 angekündigt. Eine schöne Zahl für den Einstieg, fand ich.

Rund eine Woche später lag Der Terraner vor mir. Sofort begann ich ihn zu verschlingen. Zwar konnte ich mit der Handlung nicht soviel anfangen, aber William Voltz Zusammenfassung der ersten tausend Hefte tat es mir an. Zeigte sie mir doch wie vielschichtig die Serie war. Aber da mein Taschengeld knapp bemessen war, musste ich mich ersteinmal etwas orientieren. Wo sollte ich mit der PR-Serie beginnen. Die Handlung der Erstauflage sagte mir nicht so zu, also schaute ich in die Nachauflagen. Hängen blieb ich dann in der vierten Auflage, wo gerade der MDI-Zyklus gestartet war. Mit Band 217 stieg ich dort ein und bereits nach dem dritten Roman war ich PR total verfallen. Als ich dann noch auf dem Sperrmüll rund 200 Hefte aus allen möglichen Zyklen in einem absoluten Topzustand fand, war ich zum Fan geworden.

Manchmal werde ich gefragt, was mir das Lesen von Perry Rhodan gebracht. Nun, die Serie gab mir die Möglichkeit nicht nur in dieser Fantasiewelt voranzuschreiten, sondern öffnete mir die Augen für unzählige andere Romane, die nicht nur aus der Science Fiction stammten. Viele der Themen, die mich heute interessieren, wurden mir von einem amerikanischen Astronauten eröffnet, der in einem Paralleluniversum im Jahr 1971 auf dem Mond geflogen ist und dort auf ein arkonidisches Raumschiff gestoßen ist.

Heute vor fünfzig Jahren war ein ganz besonderer Tag: mit Unternehmen Stardust erschien der erste PR-Roman. Ich finde es schön, wie Presse und Fernsehen in den letzten Tagen auf dieses Ereignis angesprungen ist. Es zeigt, dass meine Lieblingsserie immer noch ein gewaltiges Potential hat. Auf die nächsten 50 Jahre, Perry.

Happy 50th Anniversary!!!!

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