Linux – ein Buch
mit sieben Siegeln. Kompliziert zu installieren und nur schwer zu handhaben. Zumindest
ging ich bisher davon aus...
Während
meiner Ausbildung Ende der 1980er Jahre hatte ich oft mit klassischen
Unix-Systemen zu tun, mit denen ich teilweise nicht ganz so gut zurechtkam. Mir
lag die Root-Struktur nicht so, weswegen ich mich im Laufe der Zeit immer mehr
auf die Produkte eines Bill Gates eingeschossen habe. Natürlich bekam ich auch
die Entwicklung von Linux mit, aber bei der einen oder anderen Betrachtung
entschied ich mich gegen das freie Betriebssystem, da ich als Anwender ein
actionbereites System haben wollte, das ohne große Probleme lief. Ich wollte
mich nicht stundenlang hinsetzen und alles einzeln konfigurieren. Klingt etwas
blöd, denn bei Windows kann einem das auch passieren…
Vor einigen Jahren habe ich mir ein schönes Netbook gekauft, mit dem
ich immer gerne gearbeitet habe. Es wurde zwar von meinem iPad abgelöst, aber
dennoch überlegte ich oft, was man damit noch machen könnte. Die Frage
erübrigte sich nachdem der Support für Windows XP eingestellt wurde. Ganz
unberechtigt sind die Empfehlungen von Microsoft nicht, denn mit einem
veralteten System sollte man nicht im Internet unterwegs sein. Aus diesem Grund
wurde die Linux-Alternative immer attraktiver. Ein freies Betriebssystem mit
der gleichen oder sogar höheren Leistungsfähigkeit als Windows? Ein System, das
nicht so ressourcenintensiv ist wie Windows? Warum eigentlich nicht?
Der Knoten platzte Mitte März 2015 bei einer Schulung bei meinem
Arbeitgeber. Der Dozent stellte einige Linux-Varianten vor und dabei blieb mit
Linux Mint im Gedächtnis. Diese Distribution ist vor allem für Anfänger (wie
ich es bin) recht gut, weil sie vieles automatisch im Hintergrund ausführt.
Hinzu kommt noch eine sehr gut strukturierte grafische Benutzeroberfläche, mit
der auch der normale Windowsnutzer gut zurechtkommt. Nur die Installation
machte mich ein wenig unsicher.
Tatsache ist, dass man schon wissen sollte, was man tut, wenn sich in
dazu entscheidet auf Linux Mint umzusteigen. Die Installation ist intuitiv
gestaltet, setzt aber einige Grundkenntnisse voraus. Auch wird in den diversen
Fenstern auch alles gut erklärt und es gibt jede Menge
Einstellungsmöglichkeiten für eine individuelle Gestaltung. Der
Installationsprozess selbst läuft relativ schnell ab. Danach hat man ein leistungsfähiges
System mit einem Office-Paket, einem E-Mailprogramm und einer Internetbrowser
auf der Festplatte. Man kann sich außerdem zu seiner Stand-Alone-Installation
entscheiden oder für einen Parallelbetrieb mit Windows. Außerdem besteht die
Möglichkeit vor der eigentlichen Installation mit Linux Mint ein wenig zu
spielen, denn es ich auch von einem USB-Stick aus lauffähig. Außerdem gibt es
noch einen großen Katalog von kostenlosen Apps.
Klar, ein paar Anfängerfehler sind mir auch passiert. Aber da Google mein
Freund ist, konnte ich viele Infos aus dem Internet ziehen. Beispielsweise wie
man einen bootfähigen USB-Stick erstellen kann, mit dem man die Installation
starten kann. Dieser sollte allerdings mit dem Dateisystem FAT32 formiert sein,
da der Vorgang selbst mit NTFS nicht zurechtkommt. Doch nachdem diese kleineren
Hürden gemeistert waren, lief alles wie am Schnürchen.
Mit Linux Mint kann man ältere PCs wieder fit machen. Mein MSI Wind
U100 schnurrt nun wieder wie früher und ist gerüstet für den nächsten Einsatz.
Für mich eine echte Alternative.
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